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Tagung zum Management von Forschungsdaten
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Wie sich weltweit erhobene Messergebnisse und Forschungsdaten mithilfe moderner Informationtechnologie besser handhaben und nutzen lassen, darüber wurde in dieser Woche an der Fachhochschule Potsdam (FHP) beraten. Gemeinsam mit dem Fachinformationszentrum Karlsruhe (FIZ) organisierte die Fachhochschule eine Tagung zu „eScience & Forschungsdatenmanagement“. Die Gastgeber Professor Hans-Christoph Hobohm, Dekan des Fachbereich Informationswissenschaften, und Stephan Büttner, Professor für Digitale Medien an der FH, sprachen damit vor allem Bibliothekare, Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen und Software-Entwickler an. Auf der zweitägigen Veranstaltung wurden zentrale Probleme des Datenmanagements in der Forschung diskutiert und konkrete Lösungen präsentiert.
Die Fachhochschule Potsdam springt als eine der ersten auf den Zug des Datenmanagements auf, um eine bessere Verknüpfung und Archivierung von Forschungsergebnissen zu ermöglichen. Datenintensive Wissenschaften wie beispielsweise die Klimaforschung profitieren von den innovativen Ideen, die aus der Kooperation der FH Potsdam und des FIZ Karlsruhe resultieren. Klimamessungen, Experimente und veröffentlichte Publikationen bilden mittlerweile Terabyte von Forschungsdaten, die jegliche Speicherkapazität sprengen.
Eine Lösung für das Kapazitätsproblem liegt in der Software „eSciDoc“, die vom FIZ Karlsruhe entwickelt wurde. „Diese Software stellt eine Infrastruktur für netzbasiertes wissenschaftliches Arbeiten bereit, die es ermöglicht, Daten miteinander zu verknüpfen und anderen zugänglich zu machen“, erklärt Ute Rusnak, Leiterin der Abteilung Öffentliche Forschung und Lehre des FIZ Karlsruhe. Die Verknüpfung erfolgt durch den Einsatz von sogenannten Metadaten, die bereits erhobene Daten mit Informationen versehen, um sie anschließend semantisch miteinander zu verbinden. Forschungsergebnisse können auf diesem Weg öffentlich gemacht und Publikationen mit den Messdaten und Auswertungswerkzeugen verknüpft werden. Dies fördert einen ökonomischen Umgang mit Forschungsergebnissen und gewährleistet, dass sie über einen langen Zeitraum verfügbar sind. Ein Zugriff auf die Daten ermögliche immer auch einen „Zugriff“ auf die Köpfe, die die Daten erhoben haben, meint Hans-Christoph Hobohm. Dank der neuen Technologien ließen sich Forschungsdaten leichter nachvollziehen, aktiv nutzen und interpretieren.
Die enhanced-Science oder auch eScience liefert eine Software, die dem Vergleich mit einer Bibliothek am Arbeitsplatz standhält. Der schnelle Zugriff wird durch den Einsatz von Schlüsselworten ermöglicht, die gleichzeitig einen semantischen Bezug zwischen einzelnen Daten herstellen. Daraus resultiert ein völlig neues Muster des wissenschaftlichen Arbeitens. Die Technologie bietet eine Basis für den Austausch zwischen Wissenschaftlern und empirischen Evidenzen. Letztlich sollen Menschen zusammengeführt werden, sodass ein dichteres Netzwerk für die Forschung entsteht. Stefanie Amelung
Stefanie Amelung
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