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Geschafft. Marcus Groß, Norman Bröckl, Tim Wieskötter und Hendrik Bertz (v. l.) holten im Kajak-Vierer Gold auf der 1000-Meter-Distanz.

© dpa

Von Henner Mallwitz: Durchbruch an die Weltspitze

Sebastian Brendel und den anderen Potsdamer Kanuten gelang bei der EM eine gelungene Generalprobe für die Weltmeisterschaften

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Jürgen Eschert war des Lobes voll. Während er sich daheim auf Hermannswerder die spannenden Rennen bei der Kanu-Europameisterschaft im spanischen Trasona auf dem Bildschirm ansah, machten die Athleten des Kanu-Clubs Potsdam auf der Regattastrecke alles klar. Gleich vier Goldmedaillen holten die Frauen und Männer aus dem Luftschiffhafen – insgesamt gab es fünf Goldmedaillen für Deutschland. Drei zweite und fünf dritte Ränge rundeten das gute Ergebnis ab. „Das konnte sich sehen lassen“, so der Chef des KCP-Fördervereins.

Im Kajak-Einer über 200 m verpasste Ronald Rauhe den Sieg und fuhr hinter dem Briten Edward Mc Keever als Zweiter ins Ziel. Den Silberplatz erpaddelte sich auch Franziska Weber, die im Kajak-Einer über 1000 m hinter der Britin Rachel Cawthorn ins Ziel paddelte. Im Canadier- Vierer über 1000 m kam Ronald Verch mit seinem Team auf den dritten Platz. Einen Sieg hatte sich Katrin Wagner-Augustin vorgenommen – die 32-Jährige kam im Kajak-Einer über 500 m zunächst hinter der Ungarin Danuta Kozak als Zweite ins Ziel. Im Kajak-Vierer über 500 m klappte es dann jedoch: Zusammen mit ihrer Vereinsgefährtin Fanny Fischer (Potsdam), der in Potsdam lebenden Nicole Reinhardt aus Lampertheim und Tina Dietze (Leipzig) gewann sie Gold.

In der selben Bootsklasse war auch Tim Wieskötter erfolgreich, sicherte sich Gold und eben auch die WM-Qualifikation. „Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg“, sagte der Potsdamer anschließend. Schließlich hatte ich krankheitsbedingt einige Durststrecken durchzustehen, und nun hat es endlich geklappt.“ Der Vierer startete in der gleichen Besetzung wie im vergangenen Jahr, und der EM-Sieg war gerade nach den krankheitsbedingten weniger guten Ergebnissen der vergangenen Zeit ein wichtiger Schritt.

Den größten Erfolg dürfte jedoch Sebastian Brendel gefeiert haben. Im Einer-Canadier über 1000 m setzte sich der aktuelle Deutsche Meister souverän von der Konkurrenz ab und gab bei seinem ersten internationalen Erfolg in der Leistungsklasse ein klares Achtungszeichen ab. „Im Vorfeld war Sebastian ja nicht zufrieden mit der Entscheidung des Bundestrainers, ihn nur auf dieser olympischen Distanz starten zu lassen“, so Jürgen Eschert. „Schließlich ist er auch der beste Deutsche über 500 Meter. Aber letztlich war es wohl doch gut, sich auf die 1000 Meter zu konzentrieren. Im Hinblick auf die Weltmeisterschaften und die olympischen Spiele war das ein ganz großer und wichtiger Erfolg. Sozusagen ein Durchbruch an die Weltspitze.“

Das sah schließlich auch Cheftrainer Reiner Kießler nicht anders. „Die Ergebnisse können sich sehen lassen, aber wir haben auch noch ein paar Baustellen“, sagte er Blick auf die WM im kommenden Monat im polnischen Posen (19. bis 22. August). „Von drei Siegen der Kajak-Herren konnte man nicht unbedingt ausgehen. Wir müssen da jetzt dranbleiben.“

Am kommenden Samstag trifft sich der Großteil der deutschen Spitze zum Kanalsprint in Potsdam, ehe es zur WM-Vorbereitung ins Trainingslager nach Kienbaum geht. mit dpa

Henner Mallwitz

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