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Landeshauptstadt: Durchgefallen

Dekra: Jedes fünfte Fahrzeug hat erhebliche Mängel

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Jedes fünfte in Potsdam zugelassene Fahrzeug weist erhebliche technische Mängel auf. Zu diesem Ergebnis kommt Dirk Benndorf, Dekra-Niederlassungsleiter in der Landeshauptstadt, in seinem jetzt veröffentlichten Mängelreport. Zu den bei den Hauptuntersuchungen (HU) festgestellten Standardmängeln zählten defekte Beleuchtung, Bremsen, Reifen, Aufhängungsteile und undichte Auspuffanlagen. Damit gebe es keine TÜV-Plakette – 20 Prozent der im vergangenen Jahr bei der Potsdamer Dekra vorgeführten Fahrzeuge fielen deshalb bei der ersten Prüfung durch.

Der Grund dafür sei vor allem das hohe Alter der Fahrzeuge, so Benndorf. Im Schnitt seien die in der Landeshauptstadt zugelassenen Personenkraftwagen zehn Jahre alt. An jedem zweiten Auto, das sieben und mehr Jahre alt sei, hätten die technischen Prüfer mindestens kleine Mängel wie einen Riss im Kunststoff der Rückscheinwerfer oder einen „abgelaufenen“ Sanitätskasten festgestellt. Der Anteil technischer Defizite bei älteren Wagen liege bei 55 Prozent. Und die Mängelliste nehme mit dem steigenden Alter der Fahrzeuge zu, erklärte der Niederlassungsleiter. Kurz nach der Wende seien zwar viele vom Trabant oder Wartburg auf ein gebrauchtes Westfahrzeug umgestiegen, die meisten aber hätten sich einen Neuwagen zugelegt. Das sei bei den technischen Pflichtuntersuchungen spürbar gewesen. Auffallend sei deshalb jetzt, dass die zur Prüfung vorgeführten Gefährte immer älter würden, so Benndorf. Der Dekra-Mann sprach sich aus diesem Grund neuerlich dafür aus, die einjährige statt wie bisher zweijährige Haupt- und Abgasuntersuchung für Fahrzeuge, die älter als sieben Jahre sind, gesetzlich einzuführen. „Zurzeit ist das aber politisch kein Thema“, sagte Benndorf. Man müsse Geduld haben.

Trotz der bedenklichen Ergebnisse im Mängelreport seien Potsdams Straßen aber nicht unsicherer als die in anderen Städten. Einen Städtevergleich könne er aufgrund der Datenlage zwar nicht liefern, aber die genannten Tendenzen seien seiner Ansicht nach nicht potsdam-spezifisch. NIK

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