Sport: Eben anders als ein Lobinger
Sportschüler haben die Olympischen Spiele ständig verfolgt und sind stolz auf die Potsdamer Erfolge
Stand:
Sportschüler haben die Olympischen Spiele ständig verfolgt und sind stolz auf die Potsdamer Erfolge Die Olympischen Spiele hat sich die Potsdamer Sportschule etwas kosten lassen. „Für einen Monat haben wir uns extra bei der GEZ angemeldet, denn sicher ist sicher“, erzählt Schulleiter Klaus Rüdiger Ziemer. Einen großen Bildschirm hatte er im eigens eingerichteten Fernsehraum aufstellen lassen, und zumindest für die Finals und sonstigen ganz wichtigen Entscheidungen gab es für die zu Hause gebliebenen Athleten vom Lehrer eine verordnete unterrichtsfreie Zeit. Und: Nachdem alles gelaufen war, konnte Ziemer mit seinem Lehrerteam die Erfolgsstatistik der „Eliteschule des Sports“ vervollständigen. „Jetzt waren wir als Schule mit insgesamt 63 Absolventen bei den Olympischen Spielen vertreten“, sagt der Schulleiter, ohne seinen Stolz zu verbergen. „116 Medaillen haben sie geholt, 63 davon waren goldene.“ Auch bei den Spielen in Athen waren wieder ehemalige Schülerinnen der Sportschule erfolgreich. Yvonne Bönisch holte ebenso Gold wie Birgit Fischer, Katrin Wagner, Kathrin Boron und Kerstin El-Qalqili. Daniela Reimer und Birgit Fischer erkämpften sich zudem Silber, und Viola Odebrecht vom 1. FFC Turbine Potsdam brachte Bronze mit nach Hause. „Aber es geht nicht allein um die Medaillen“, sagt Ziemer. „Wir haben uns alle riesig über den fünften Platz von Melanie Seeger gefreut, über Jana Henke als Siebente, und auch der 16. Platz von Sabine Zimmer konnte sich doch sehen lassen.“ Olympia – das seien Wochen gewesen, die in der Schule ganz intensiv verfolgt wurden. Allein der Auftritt von Yvonne Bönisch, den ihre Vereinskameradinnen Franziska Pufahl und Claudia Ahrens vor dem Fernseher verfolgten. „Die haben doch echt schon vorher gesagt, dass Yvonne Gold holt“, erzählt Ziemer, der sich über diese optimistische Einschätzung und vor allem aber über die Umsetzung besonders freute. Egal in welcher Sportart – die Schüler, so Ziemer, hätten den Unterschied im Auftreten der Potsdamer Athleten zu anderen deutlich gespürt. „Es ist eben etwas anderes, wie sich Vorbilder und äußerst erfolgreiche Sportlerinnen wie etwa Kathrin Boron und Kerstin El-Qalqili präsentieren oder Selbstdarsteller wie Tim Lobinger, die letztlich nicht auf dem Treppchen stehen.“ Es seien vor allem die „ganz fairen Sportler“, die Potsdam bislang hervorgebracht habe. Überhaupt die Potsdamer Eliteschule: Der Anschluss, so Ziemer, sei geschafft, und unter anderem sei mit Yvonne Bönisch, Viola Odebrecht und Claudia Hoffmann die neue Generation nach der Wende in die Fußstapfen der einst erfolgreichen Potsdamer Spitzenathleten getreten. „Wie gut wir als Verbundsystem jedoch wirklich sind, wird sich erst 2008 in Peking herausstellen“, sagt Ziemer. Dann werden auch wieder zahlreiche Nachwuchs-Athleten aus Potsdam an den Start gehen. Im Kanu sollen Fanny Fischer, Ronald Verch, Lieven Spur, Florian Heinrich und Birka Zimmermann für Medaillen sorgen. Annett Engel gilt im Hochsprung als hoffnungsvolles Talent. Anna Kluchert, Karsten Brodowski, Thomas Protze und Antje Dressler stellen die neue Potsdamer Rudergeneration dar. Benjamin Starke, Friedrich Grott und Benjamin Madeja zählen als Schwimm-Asse. Auch im Frauenfußball ist es um den Nachwuchs gut bestellt: Carolin Schiewe, Cordula Busack, Peggy Kuznik, Franziska Hagemann, Jennifer Werth, Juliane Höfler, Jennifer Zietz und Annelie Brendel könnten in China auflaufen. Neben Karl Schöneburg haben auch Claudia Ahrens, Franziska Pufahl und Elisa Schmidtke im Judo gute Erfolgsaussichten, und Therese Nawrath soll es im Badminton richten. Alle Potsdamer Olympiateilnehmer sind am 10. September zu einer großen Party in die Schule eingeladen.H. Mallwitz
H. Mallwitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: