ATLAS: Echsen für Exner
Krokodile also sollen die dahindümpelnde Biosphäre aus dem Sumpf ziehen. Angesichts der Besucherzahlen der französischen Schnappmäuler-Farm ist es kein Wunder, dass sich auch die Rathausspitze die Finger nach den Investoren von jenseits des Rheins leckt und dafür das Vergabeverfahren neu starten will.
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Krokodile also sollen die dahindümpelnde Biosphäre aus dem Sumpf ziehen. Angesichts der Besucherzahlen der französischen Schnappmäuler-Farm ist es kein Wunder, dass sich auch die Rathausspitze die Finger nach den Investoren von jenseits des Rheins leckt und dafür das Vergabeverfahren neu starten will. Insbesondere Kämmerer Burkhard Exner (SPD) dürfte es freuen, sollte die Firmengruppe „Montparnasse 56“ den Zuschlag erhalten – will sie doch offenbar das Risiko ganz allein tragen. Die Betreiberlast drückt nun schon seit Jahren die Stadtkasse – drei Millionen Euro verschlang das defizitäre Tropenparadies allein im vergangenen Jahr. Die könnte der Kämmerer künftig sparen – und auch Fördermittel müsste die Stadt nicht zurückzahlen, weil die gepanzerten Amphibien ebenfalls eine schwüle Atmosphäre bevorzugen und die tropische Aura erhalten bliebe. Das neben der Biosphäre geplante kommunale Schwimmbad dürfte wohl ebenfalls profitieren, sollten sich die Franzosen die Tropenhalle schnappen. Schließlich wäre es die europaweit erst zweite Kroko-Farm. 320 000 Besucher pilgern jährlich in das Original im Rhônetal – und das bei immerhin 13 Euro Eintritt. Und für Potsdam wäre das Projekt zweifellos eine Attraktion von überregionaler Strahlkraft.
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