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Das Studienkolleg an der Uni Potsdam verabschiedete in diesem Jahr 43 Absolventen aus 22 Ländern

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Durch die „Mühle des Studienkollegs“ seien sie nun erfolgreich gegangen, lobte Dr. Thomas Grünewald die 43 Absolventen des Studienkollegs an der Uni. Der Vizepräsident für Lehre und Studium der Universität Potsdam war am Montag zur Zeugnisübergabe der Absolventen des Studienkollegs in das alte Gebäude in der Gutenbergstraße gekommen. Am Studienkolleg erwerben ausländische Studienbewerber die Zulassung für ein Studium an deutschen Hochschulen. Wie Grünewald erklärte, soll das Kolleg künftig stärker mit dem Studium an der Universität verbunden werden. Dazu könnten Kurse des Studienkollegs auf das „Studiumplus“ der Bachelor- und Masterstudiengänge der Universität angerechnet werden. „Studiumplus“ ist ein Angebot der Uni Potsdam, in dem Kurse zu Schlüsselkompetenzen wie Sprachkompetenz, Kommunikations- und Teamfähigkeit und Selbstmanagement angeboten werden.

„Das Studienkolleg ist wie eine Brücke ins Studium“, so Thomas Grünewald. „Das wäre auch gut für die deutschen Studienanfänger.“ Ziel sei es, dass demnächst alle Studierenden in der „Pool-Position“ starten können und die gleichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium haben, so der Vizepräsident.

Im Studienkolleg belegen ausländische und staatenlose Studienbewerber ohne direkten Hochschulzugang im Durchschnitt zwei Semester lang Deutsch- und Fachkurse. Hierbei setzt das Studienkolleg einen Schwerpunkt auf den Erwerb von Schlüsselkompetenzen wie eigenständiges Arbeiten, Themenrecherche und das Verfassen von wissenschaftlichen Hausarbeiten. „Die meisten ausländischen Studenten müssen die Arbeitsweise an deutschen Unis erst lernen“, weiß Ines Behnke, Geschichtslehrerin am Studienkolleg. „Für viele ist es neu, sich selbstständig Quellen zu erschließen und Wissen anzueignen. In den meisten Ländern wird immer noch stur auswendig gelernt“, so die Lehrerin.

Es ist das 30. Mal, dass das Studienkolleg in Potsdam seine Absolventen verabschiedet. 22 verschiedene Nationen nehmen diesmal ihre Zeugnisse entgegen. Alle haben die Feststellungsprüfung bestanden, die zum Studium an einer deutschen Hochschule berechtigt. Karina Sergeichik aus Kasachstan hat auf ihrem Zeugnis eine 1,0, stehen, sie ist die beste der Absolventen und erhält dafür 100 Euro.

Verglichen mit Berlin sei das Studienkolleg in Potsdam ein kleines Institut, erzählt Andrew Mack, Absolvent des Studienkollegs aus York in Pennsylvania. Der 20-jährige Amerikaner lobt die kleinen Klassen und die vertrauensvolle Atmosphäre des Studienkollegs: „Die Lehrer haben uns akzeptiert. Die haben uns hier echt gewollt!“ Andrew Mack gehört zu den sieben Absolventen des Studienkollegs mit einem Abschluss besser als 2,0. Er ist zufällig in Potsdam gelandet: nachdem er die 12. Klasse an der John-F.-Kennedy-Schule in Berlin absolviert hat, wollte er nach seinem Schulabschluss in den USA wieder zurück nach Deutschland: „Ich möchteKunstgeschichte in Berlin oder Potsdam studieren. Weil das Studium hier genauso gut ist wie in den USA, aber nicht so viel kostet.“

Im August 2009 läuft der Mietvertrag des Hauses des Studienkollegs in der Gutenbergstraße aus. Petra Hoffmann hofft, dass das neue Gebäude näher an der Uni Potsdam liegen wird: „Unsere Kollegiaten haben ja auch einen Studentenausweis und können alle Einrichtungen der Uni mitnutzen. Da wäre es sinnvoll, wenn das Studienkolleg näher an einem der Standorte dran ist.“ Marie Preissler

Marie Preissler

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