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Landeshauptstadt: Eckwerte für Entwicklung

Priorität für Trambrücke, Golm und Bibliothek

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Die Stadt hat in ihrem Eckpunktepapier zur Erstellung eines Standortentwicklungskonzeptes (Sek) „Schlüsselprojekte, die in ihrer Zielstellung und Notwendigkeit unstrittig sind“ aufgelistet. Dazu gehört neben dem umstrittenen Bau der Trambrücke parallel der Langen Brücke auch die Förderung eines Gewerbezentrums für kleine und mittelständische Unternehmen in der Fritz-Zubeil-Straße. Das seit langem geplante Projekt sei bislang immer durch die Förderung gefallen, sagte Baudezernentin Elke von Kuick- Frenz gestern bei der Vorstellung des Eckwertepapiers. Dieses gilt neben der Erarbeitung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (Insek) als Grundlage für eine Förderung von Projekten durch die Europäische Union in den Jahren 2007 bis 2013.

Potsdams Stadtplaner erwarten durch die neuen Förderbedingungen ab Januar zwar weniger Fördergelder, jedoch eine Vernetzung und Überschaubarkeit der bisher vielfältigen Fördertöpfe. Laut Potsdams oberstem Stadtplaner Andreas Goetzmann können Investitionen dann umfangreich aus einem Topf gefördert werden. Bisher werden für eine Baumaßnahme meist mehrere Förderungen in Anspruch genommen. In dem Eckwertepapier, das der Staatskanzlei des Landes übergeben wurde, sind fünf Projekte mit höchster Priorität eingestuft worden. Das Papier gilt laut von Kuick-Frenz als Diskussionsgrundlage für anstehende Informationsrunden. Die erste ist am 6. Juli im Alten Rathaus geplant.

Prioritär sei der Ausbau des Bahnhofs Golm bis Ende kommenden Jahres. 11,4 Millionen Euro seien dafür nötig, allein 3,9 Millionen Euro für den Bahnhof. Auch Software-Milliardär und Investor Hasso Plattner wird sich laut Verwaltung an den Kosten für die Erschließung neuer Straßen im Wissenschaftspark beteiligen. Die seit langem geplante und geforderte Verknüpfung der Universitäts- und Wissenschaftsstandorte würde auch wirtschaftliche Effekte nach sich ziehen. Neue Unternehmensgründungen am Standort in Golm, der über den geringsten Gewerbesteuersatz in der Landeshauptstadt verfügt, liegen laut Verwaltung bereits vor. Für die komplette Umsetzung der Infrastrukturförderung sei jedoch eine Verdichtung des Regionalbahntaktes nach Golm nötig. Etwa 150 000 Euro würden für die so genannte „Wissenschaftsbahn“ pro Jahr gebraucht, um die Taktfrequenz der Bahnen in der Kernzeit 8 bis 20 Uhr zwischen den Uni-Standorten Griebnitzsee und Golm zu gewährleisten.

Für kleinere und mittelständische Unternehmen will die Stadt bis zum Jahr 2008 „bezahlbare gewerbliche Mietobjekte“ in Babelsberg schaffen. In der Fritz-Zubeil-Straße soll für 2,57 Millionen Euro ein Gewerbehof geschaffen werden. Der Bedarf für ein solches Projekt der Wirtschaftsförderung wurde in einer Machbarkeitsstudie der Investitionsbank des Landes bereits Ende 2003 ermittelt.

Als fünftes Projekt schlägt die Verwaltung die Stadt- und Landesbibliothek als zentralen „Wissensspeicher“ vor. Neben der Sanierung soll der Standort in der Innenstadt zu einem Medien-, Informations- und Kommunikationszentrum umgebaut werden. Jan Brunzlow

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