UMBAU: Edler Wohnsitz im Luisenhaus
Baugenehmigung erteilt: 23 Wohnungen im ehemaligen Altenheim in der Behlertstraße
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UMBAUBaugenehmigung erteilt: 23 Wohnungen im ehemaligen Altenheim in der Behlertstraße Von Günter Schenke Nauener Vorstadt - Das Luisenhaus in der Behlertstraße 18-20 wird zum exquisiten Wohnquartier. Das „Private Institut für Urbanes Planen und Bauen“ hat das Grundstück erworben und lässt hier 23 Wohnungen mit zum Teil ungewöhnlichem Zuschnitt bauen. Der Münchener Investor hatte bereits das Schulgebäude in der Tuchmacherstraße erwoben und zu Eigentumswohnungen umfunktioniert. Dort wie auch im Luisenhaus betraute er das in Potsdam tätige Büro GMA mit dem komplizierten Umbau. Das Kürzel GMA steht für die Architekten Eric von Geisten und Georg Marfels. Deren Aktivitäten liegen zum überwiegenden Teil auf dem Gebiet der Restaurierung und dees Umbaus historischer Gebäude. Die Baugenehmigung für den Umbau ist erteilt, die Planungen sind im Gange. Mitte des Jahres beginnen die Arbeiten und ein Jahr später ist die „Luisenresidenz“ fertig. „Ein interessanter und schöner Auftrag“ sei die Planung für das ungewöhnliche Wohnprojekt, sagt Eric van Geisten und erklärt, dass für unterschiedliche Ansprüche die entsprechende Wunschwohnung entsteht: großzügige Räume mit Balkonen beziehungsweise Wintergärten, Maisonetten mit einer Treppe hinauf ins Spitzdach, intime Wohnungen in den beiden Remisen. Die abblätternde Fassade des Seitengebäudes gibt das alte Mauerwerk frei. „Das ist der älteste Bau auf dem Grundstück, eine ehemalige Wäscherei“, erläutert van Geisten. Hier erfolgten die ersten Umbauten im Jahre 1883 durch ein „Komitee zum Zwecke der Gründung einer Mägdeherberge“, aus dem ein Jahr später die Luisenhausstiftung wurde. Benannt ist diese nach der legendären Königin Luise (1776-1810). Zu den Geldgebern der Stiftung, die hier eine „Christliche Mädchenherberge“ errichtete, gehörten höchste Kreise, unter anderem Kaiserin Auguste Victoria. Nach Plänen des Hofmauremeisters Ernst Petzholtz (1839-1904) entstanden bis 1896 eine Koch- und Haushaltungsschule sowie ein Damenpensionat. Die heutige Gestalt erhielt das Ensemble im Jahre 1904 durch den Bau eines großen Pensionshauses in der Behlertstraße 20. 1943 erhielt die Innere Mission das Luisenhaus-Areal, das zuvor noch zur Hausverwaltung der Hohenzollern gehörte. Der Landesausschuss für Innere Mission unterhielt hier bis zum Jahre 2002 ein Altenpflegheim, konnte das Haus aber wegen behördlicher Auflagen nicht weiter betreiben. Nach einem öffentlichen Verkauf der Inneneinrichtung im Februar 2004, die 985 Euro erbrachte, veräußerte sie die Immobilie. Deren Umbau kostet 2,3 Millionen Euro. Für den Architekten Eric van Geisten vom Büro GMA ist der Umbau des einst als Kochschule, Pensionat und Altenheim genutzten Luisenhauses für Wohnzwecke eine ganz besondere Herausforderung. In einem der beiden Seitenflügel, in der ehemaligen Wäscherei, sind kleinere Wohnungen geplant. Das historische Mauerwerk soll nach dem Umbau wieder voll zur Geltung kommen.
Günter Schenke
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