Landeshauptstadt: Educon: Geldsorgen werden größer Bildungsdienstleister schreibt an Dozenten
Der mit Betrugsvorwürfen konfrontierte Bildungsdienstleister Educon hat immer größere Geldsorgen. Nun werden Dozenten, die auf ausstehende Honorare warten, gebeten, sich auf eine langfristige „Stundungs- und Ratenzahlungsvereinbarung“ einzulassen.
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Der mit Betrugsvorwürfen konfrontierte Bildungsdienstleister Educon hat immer größere Geldsorgen. Nun werden Dozenten, die auf ausstehende Honorare warten, gebeten, sich auf eine langfristige „Stundungs- und Ratenzahlungsvereinbarung“ einzulassen. Das geht aus einem Schreiben der Unternehmenstochter Educon Campus GmbH hervor, die in der Berliner Straße 135 von Schülern privat finanzierte Ausbildungen für Kosmetik, Hotelerie und Informatik anbietet. „Wir glauben“, heißt es in dem Schreiben vom vergangenen Donnerstag, so ein Zahlungsverfahren „ist besser, als wenn eine oder einer ein Insolvenzverfahren einleiten lässt und am Ende das wenige Geld, was noch vorhanden ist, für die Insolvenzverfahrenskosten aufgezehrt wird.“ Voraussetzung für ein erfolgreiches Verfahren sei aber, dass „alle Dozenten“ einwilligten – und das auch die Vermieter der Schulgebäude überzeugt würden, solche Ratenzahlungsvereinbarungen abzuschließen.
Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Personen aus der aktuellen und früheren Spitze des bundesweit aktiven Bildungsdienstleisters wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug. Das brandenburgische Bildungsministerium hatte vor fast zwei Monaten drei staatlich geförderte Ersatzschulen der Educon-Gruppe geschlossen und erklärt, die Schülerzahlen an den Einrichtungen seien gefälscht worden, um Zuschüsse zu erschleichen. Educon bestreitet die Vorwürfe. Allerdings hat das Potsdamer Verwaltungsgericht zwei Eilanträge der Educon-Gruppe, die gegen die Schließungen geklagt hat, bereits abgelehnt.
Auch in dem aktuellen Schreiben an ihre Dozenten geht Educon auf die Schließungen ein. In Folge der „überraschenden“ Entziehung der Schullizenzen und weil Brandenburg „seit einigen Monaten keine Zahlungen mehr geleistet“ habe, sei der Geldfluss an die Lehrkräfte „ins Stocken“ geraten. Auch die Zahl der Schüler, die an den noch offenen Schulen „fristgemäß“ ihr Schulgeld zahle, werde „immer weniger“. Diese Beträge müssten nun rechtlich eingefordert werden, so die Educon-Leitung, „aber das braucht Zeit.“ Zum Teil sollen Lehrkräfte schon seit Monaten kein Geld mehr erhalten haben, heißt es von Betroffenen. Wie es nun bei dem Unternehmen weitergeht, ist unklar. In dem den PNN vorliegenden Brief der Educon heißt es: Man hoffe, die Forderungen „langfristig“ erfüllen zu können. „Versprechen können wir das aber nicht. Darauf möchten wir aufrichtig hinweisen.“ H. Kramer
H. Kramer
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