Landeshauptstadt: Effektivere Deutsch-Kurse gefordert Kritik an Sprachunterricht
für Migrantenkinder
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Ausländische Schüler, die in Potsdam leben, sollen nach den Vorstellungen des Migrantenbeirats einen effektiveren und besseren Deutschunterricht erhalten. Auf der gestrigen Beiratssitzung wurde die bisherige Regelung, die angewandt wird, deutlich als falsch bezeichnet. Das für Potsdam verantwortliche Staatliche Schulamt in Brandenburg/Havel erklärte, an einer Verbesserung im Rahmen der bestehenden Regelungen mitwirken zu wollen.
Bisher erhalten Migrantenkinder laut der brandenburgischen Eingliederungsverordnung einen einjährigen Deutsch- Vorbereitungskurs. Derzeit nehmen in Potsdam 13 Schüler an diesem Kurs teil, der täglich in ein oder zwei Unterrichtsblöcken in der Steuben-Gesamtschule angeboten wird. Die restliche Zeit verbringen die Schüler in ihren zugewiesenen Stammschulen, um dort von Anfang an in die Klassen integriert zu werden und am Unterricht teilzunehmen. „Nur, wie sollen sie Kontakte zu Mitschülern aufbauen oder den Lernstoff verstehen, wenn sie erst dabei sind deutsche Grundkenntnisse zu erlernen“, fragte Sabine Bittrich, Sozialpädagogin beim Jugendmigrationsdienst des Internationalen Bundes. Zudem würden die Schüler viel Zeit beim Pendeln zwischen ihrer jeweiligen Stammschule und dem Deutsch- Kurs in der Steuben-Schule verlieren. „Diese Regelung ist nicht im Sinne der Migrantenschüler und der Integration“, sagte auch Beiratsvorsitzende Olga Schummel.
Der für Potsdam zuständige Schulrat Wolfgang Bogel-Meyhöfer wies darauf hin, „dass eine Veränderung der Eingliederungsverordnung, die die Aufnahme von Migrantenkinder in Schulen regelt, nur landesweit verändert werden könne. „Aber ich glaube, dass das Schulamt im Rahmen der Verordnung nichts gegen Anpassungen hat.“ So ließe sich der Vorbereitungskurs auf mehr Stunden pro Tag konzentrieren, schlug der Schulrat vor. Beiratsvorsitzende Schummel erklärte, „man wolle am Problem dran bleiben“. KG
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