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Bleibt zuversichtlich. Matthias Rudolph (l.) – hier im Duell mit Offenbachs Kai Hesse – will mit Babelsberg 03 nun bei Werder Bremen endlich mal wieder gewinnen.

© Jan Kuppert

Babelsberg 03: „Egal wie – die Murmel muss da rein“

Matthias Rudolph will mit Babelsberg 03 bei Werder Bremen II endlich den zweiten Drittliga-Sieg 2012

Stand:

Neues Spiel, neue Chance: Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 tritt am Sonntag als Drittletzter der Tabelle bei Schlusslicht Werder Bremen II an und könnte mit einem Sieg den Sprung aus dem Abstiegskeller schaffen. Nur einen Punkt vom rettenden Ufer entfernt, wollen die Nulldreier nach dem 0:1 vom Dienstag daheim gegen Kickers Offenbach nun endlich den berühmten Knoten platzen lassen. „Wir sind uns als Mannschaft einig, dass wir mit der gegen Offenbach gezeigten Leistung in Bremen gewinnen können“, sagt Matthias Rudolph. Der 29-Jährige, nach Almedin Civa (39) der älteste Drittliga-Spieler des SVB, kickt mit zweijähriger Unterbrechung seit 2001 im Nulldrei-Trikot, hat am Babelsberger Park schon zahlreiche Hoch- und Tiefpunkte erlebt und verfällt daher angesichts der derzeitigen prekären Situation nicht in Panik. „Nach dem 0:4 in Sandhausen, wo wir wirklich schlecht gespielt hatten, haben wir uns als Mannschaft zusammengesetzt und uns geschworen, dass einer für den anderen da ist und wir füreinander kämpfen“, so Rudolph. „Das haben wir am Dienstag gegen Offenbach schon umgesetzt, ohne dafür belohnt zu werden. Wir hatten viele positive Ansätze und haben uns als Mannschaft präsentiert. Das wollen wir nun wiederholen.“

Gleichwohl weiß der gebürtige Belziger, dass ohne eigenen Torerfolg keine drei dringend benötigten Punkte möglich sind. „Wir brauchen einfach mal ein Tor, dann würden uns einige Steine vom Herzen fallen“, erklärt Rudolph, dessen Mannschaft nach dem 2:1 in Unterhaching – dem bisher einzigen Sieg 2012 – seit vier Spielen nicht mehr getroffen hat. „Egal wie – die Murmel muss da rein“, so Rudolph. Doch Markus Müller, mit neun Toren treffsicherster Babelsberger der Hinrunde, leidet seit dem Jahreswechsel unter Ladehemmung, und Dominik Stroh-Engel gelang sein neuntes und bislang letztes Saisontor beim erwähnten Sieg in Unterhaching.

„Unsere ganze Offensive rennt ein bisschen der Form hinterher“, sagt Cheftrainer Dietmar Demuth, der vor dem gestrigen Training seine Mannschaft zur Videoanalyse der letzten Partie bat. Einstellung und Einsatzwille hätten gegen Offenbach gestimmt. „Ich kann meinen Spielern keinen Vorwurf machen“, so Demuth. „Bis auf den, nicht getroffen zu haben. Und das ist eine Kopfsache.“ Vor dem Tor müsse man auch mal einen kühlen Kopf bewahren, fordert der erfahrene Coach, der angesichts der momentanen Tabellenkonstellation alles andere als Planungssicherheit für die kommende Saison hat. „Das steht erst einmal hintenan“, meint er. „Dabei müssten die Gespräche mit den Spielern, die wir halten wollen, jetzt langsam in die Pötten kommen. Aber die Spieler wollen ja selbst erst einmal sehen, wie es hier weitergeht.“ Es könne durchaus passieren, „dass wir bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen müssen“, so Demuth.

Für die Aufgabe am Sonntag bei Werder II steht dem Trainer bis auf Amaechi Igwe (Rückenbeschwerden) und Kofi Schulz (Innenbanddehnung) sein kompletter Kader zur Verfügung; Bremens U23-Trainer Thomas Wolter muss auf Kevin Krisch (Kreuzbandriss) verzichten. „Man darf die Bremer nicht unterschätzen“, warnt Dietmar Demuth. „Sie sind mit 13 Punkten Rückstand zu Platz 17 sportlich schon fast abgestiegen, haben aber gar keinen Druck. Die Gefahr bei einer solchen Mannschaft ist, dass sie unbelastet ihren Stiefel runterspielt. Und dass Werder gute Fußballer hat, haben wir ja im Hinspiel hier erlebt.“ Mitte Oktober führte der SVB daheim durch Stroh-Engel und Müller schon 2:0, ehe er noch 2:3 verlor. Gleich zweimal traf damals der nach einer Stunde eingewechselte Stürmer Niclas Füllkrug, der seit Januar bereits sechsmal für Werder in der 1. Bundesliga kickte und am vergangenen Samstag daheim gegen den FC Augsburg (1:1) die Bremer in Führung schoss.

Ebenso wie sein Trainer glaubt Matthias Rudolph nicht, dass die bevorstehende Partie in Bremen schon Babelsbergs Schicksalsspiel sei. „Es werden noch 21 Punkte vergeben“, so der Kicker. „Zehn brauchen wir noch. Je schneller wir die haben, desto besser.“

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.

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