Landeshauptstadt: Ehefrau mit dem Messer angegriffen Prozess um weiteres Ehedrama am Schlaatz

Am Schlaatz - Neben dem versuchten Mord mit einer Hantel an einer Frau wird am Potsdamer Landgericht in diesem Monat ein weiteres Ehedrama verhandelt, das im vergangenen Jahr im Plattenbauviertel Schlaatz für Bestürzung sorgte. Laut Anklage geht es um schwere Körperverletzung in mehreren Fällen. Der Prozess beginnt am heutigen Mittwoch.

Einem heute 41 Jahre alten Potsdamer wird dabei laut Gericht zur Last gelegt, am 28. November 2013 seiner drei Jahre jüngeren Frau mehrmals mit einem Messer in den Brustkorb und das Gesicht gestochen zu haben. Die Verletzungen waren schwerwiegend, die Frau soll laut Staatsanwaltschaft unter einer Gesichtsnervenlähmung, Bewegungseinschränkungen einer Hand und einer Sehkraftminderung leiden. Nach der Tat hatte der Mann laut Polizei selbst die Polizei gerufen. Als die Polizisten in die Wohnung des Paares kamen, fanden sie die Frau schwer verletzt vor. Ein Rettungswagen brachte sie ins Krankenhaus, wo sie sofort operiert wurde. Der damals 40-Jährige wurde festgenommen. Schon einige Wochen vorher soll er laut Gericht seine Frau zwei weitere Male körperlich misshandelt haben. Das Paar stammt nach PNN-Informationen aus dem Libanon.

Am Landgericht geht es nun laut einem Sprecher um ein sogenanntes Sicherungsverfahren, das statt einer Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe die Unterbringung des Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus zum Ziel habe. In so einem Fall wird ein Sachverständiger hinzugezogen, der ein Gutachten über die Gefährlichkeit des Täters sowie eine Prognose abgibt. Laut Anklage soll der Mann die Taten jeweils im Zustand krankheitsbedingter Schuldunfähigkeit begangen haben. Eine Entscheidung soll am zweiten Verhandlungstag am kommenden Mittwoch fallen.

Wie berichtet wird derzeit am Landgericht auch der versuchte Mord an einer damals 37 Jahre alten Frau verhandelt. Ihr drei Jahre jüngerer Mann hatte sie Ende Juli vergangenen Jahres mehrfach mit einer kiloschweren Hantel traktiert, seitdem liegt sie im Wachkoma. Mit einem Urteil in diesem Fall wird am 15. Juli gerechnet, selbst eine lebenslange Haftstrafe ist laut Strafgesetzbuch möglich. HK