Landeshauptstadt: Ehrenamtler fehlen

Potsdam-West – Das Seniorenheim „Geschwister Scholl“ will expandieren. Es habe bereits konkrete Gespräche über das Nachbargrundstück in der Geschwister-Scholl-Straße 59 gegeben, sagte Heimleiterin Heidrun Winkler am Samstagnachmittag am Rande des Sommerfestes in der Senioreneinrichtung. Nach dem Laubfall im Herbst könne nach Auskunft der Denkmalpfleger geprüft werden, ob ein Anbau auf der Westseite Sichtachsen verletzen würde, erklärte Ingrid Manecke, Prokuristin der Senioreneinrichtung in der Geschwister-Scholl-Straße 60. Das Haus gehört seit Mai 2007 zur Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH. Es war vorher der letzte Eigenbetrieb der Stadt gewesen.

39 Bewohner lebten hier zur Zeit in Pflege, weitere 18 sind Mieter im Angebot des „betreuten Wohnens“ auf den beiden oberen Etagen, so Heimleiterin Winkler. Es gebe Wartelisten für Pflege- und Wohnplätze.

Die Versorgung übers Klinikum sei „kostengünstiger“, sagt Pflegedienstleiterin Sabine Wysk. Auch Heimleiterin Winkler lobt die „Synergieeffekte“, die sich durch das Klinikum ergäben. Es fehle allerdings an ehrenamtlichen Mitarbeitern, die die Bewohner zum Beispiel auf Spaziergängen begleiten könnten.

„Wir sind hier sehr zufrieden“, sagt eine Mieterin im betreuten Wohnen, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte: Seit das Heim zum Klinikum gehört, bezahle sie sieben Euro mehr Miete für ihre Ein-Zimmer-Wohnung mit Balkon, erzählt die 86-Jährige. Diese Erhöhung sei mit einer Neuvermessung der Räume begründet worden, so die ehemalige Köchin. „Aber das Essen ist besser geworden“, sagt sie. Trotzdem koche sie noch oft selbst.

Für gute Stimmung auf dem Sommerfest sorgten die „Falschen Fuffziger“, Amiga-Star Gerti Möller zusammen mit Artistin Christian Brandt: Sie brachten das Publikum mit Schlagern wie der „Feschen Lola“ zum Schunkeln.JaHa