Landeshauptstadt: Ehrenamtliche Mitarbeiter sind verärgert

„Gegen Tierheim in Eiche“, 2.6. 2007

Zur Zeit sind die Mitglieder des Tierschutzvereins sehr darüber beunruhigt, dass CDU und SPD im Stadtrat eine Ausschreibung über eine neue Führung für das Tierheim beschlossen haben. Weiß das Stadtparlament nicht, wer sich im Tierschutzverein um die schwachen und hilfsbedürftigen Geschöpfe kümmert - und das vor allem ehrenamtlich? Viele ältere Damen betreuen mehrere Futterstellen für Stadtkatzen, die sie von ihren Kleinstrenten finanzieren. Zudem helfen sie gemeinsam mit den Jugendlichen im Tierheim tatkräftig mit - und das kostenlos, aber sehr sachgerecht.

Dieses ständige Hin und Her um einen neuen Standort für das Tierheim ist unsäglich. Der Oberbürgermeister hatte beim Frühlingsfest versprochen, dass Potsdam ein neues Tierheim bekommt. Bei der Stadt gibt es einen Beirat für das Tierheim: Warum setzt der sich nicht positiv dafür ein? Es sieht so aus, als ob es momentan kaum Fürsprecher für das Tierheim gibt. Die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder des Tierschutzvereins sollten für ihre fachkundigen Leistungen, die ansonsten teuer zu Buche schlagen würden, nicht derart verunsichert und verärgert werden.

Gisela Walther, Potsdam

Überprüfung der Mittel ist eine Frechheit

Das Gerangel um das Tierheim ist unerträglich. Nach langem Hin und Her bleibt von fünf Standorten nur der in Eiche übrig. Und dieses Areal ist wohl mit Altlasten kontaminiert, zudem regt sich dort ein massiver Bürgerprotest gegen das Tierheim. Denjenigen, die eine neue Ausschreibung anstreben, sollte eine Rechnung vorgelegt werden, über die unzähligen ehrenamtlichen Stunden der Tierschützer. Bei dieser Summe würde es ihnen mit Sicherheit die Sprache verschlagen. Die Summe, welche die Stadt dem Tierheim jährlich zubilligt, reicht kaum für die Entlohnung der Mitarbeiter.

Die Wirtschaftlichkeit dieser knappen Mittel noch überprüfen zu wollen, stellt den Gipfel der Frechheit dar.

U. Selke, Potsdam