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Elisabeth und Eva ließen sich gestern vom Besuch nicht stören.

© kau

Landeshauptstadt: Ehrenpatin für Zwillinge

Nuthetals Bürgermeisterin Ute Hustig will Zeichen für familienfreundliche Gemeinde setzen

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Nuthetal - Der Besuch von Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) stört Elisabeth und Eva nicht. Die Zwillinge träumen, obwohl der Besuch ihnen gilt. Am 28. Dezember 2011 sind sie geboren – und stocken die Kinderschar von Annett und André Reinke auf vier auf. Drei Kinder waren ja geplant, der Vierte verursachte erstmal einen Schreck. Einige Monate hatten die Eltern Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Jetzt sind sie glücklich und sehen die Aufgaben gelassen. Man sei „ein gut eingespieltes Team“.

„Eine Großfamilie ist in Nuthetal selten“, sagt Hustig. Familien mit mehr als vier Kindern sind nicht vorhanden, Familien mit vier Kindern gebe es acht, mit drei 35. Gestern hat Hustig die „Ehrenpatenschaft“ für Elisabeth und Eva übernommen. Sie will in der Gemeinde ein Zeichen setzen. Denn Nuthetal sei durchaus familien- und kinderfreundlich, auch wenn man 2011 mit der zweiten Bewerbung um eine Auszeichnung im gleichnamigen Landeswettbewerb nicht gewonnen hatte.

Die Reinkes haben erst einmal zwei Monate Elternzeit genommen. „Das ist toll, dass das möglich ist“, freut sich Annett Reinke. Die Zwillinge nehmen sie voll in Anspruch. Während er den Haushalt macht und die Großen betreut, ist die Mutter für die Kleinen da. Ein Jahr lang werde sie dann alles allein im Griff haben und anschließend in den Beruf zurückkehren. „Die Kita-Plätze sind da“, sicherte die Bürgermeisterin zu.

Die älteren Töchter – sieben und vier Jahre alt – sind „stolz ohne Ende“ auf die zwei neuen Schwestern und helfen wo sie können. Am Wochenende durften sie Elisabeth und Eva erstmals auf den Schoß nehmen. Vor vier Jahren war die Familie aus einer Plattenbauwohnung am Potsdamer Stern nach Bergholz-Rehbrücke gezogen. Den ländlichen Charakter der Gemeinde schätzen sie, die Bedingungen für Kinder seien ideal. „Es lebt sich nicht so anonym, wie in der Stadt“, urteilt Annett Reinke. Durch die Kontakte in Schule und Kindergarten fühlen sie sich dazugehörig.

Sicher werden sie langfristig mehr Platz brauchen und ein Häuschen suchen. Aber noch ist die Wohnung mit Garten groß genug. Bürgermeisterin Hustig sieht das in Planung befindliche Projekt der Gewog, in der Gartenstadt altersgerechte Wohnungen zu bauen, in diesem Sinne förderlich. 90 Senioren haben sich an der Umfrage zum Bedarf an einer solchen Wohnung bereits gemeldet.

Hustig baut darauf, dass mancher, der in eine dieser Wohnungen zieht, sein Häuschen im Grünen veräußert und damit Platz macht für junge Leute. So könnte Nuthetal weiter für Familien attraktiv bleiben und die überdurchschnittliche Alterung der Bevölkerung bremsen. Wann Baustart ist, ist noch unklar. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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