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Landeshauptstadt: Ehrenpreis für Helferin am Bankschalter Frauenzentrum verleiht Hexenbesen
Petra Junker hält den geschmückten und verzierten Besen fest in ihren beiden Händen. „Ehrenpreis für eine tolle Frau“ steht darauf.
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Petra Junker hält den geschmückten und verzierten Besen fest in ihren beiden Händen. „Ehrenpreis für eine tolle Frau“ steht darauf. Die Angestellte der Mittelbrandenburgischen Sparkasse am Luisenplatz hat am Freitag, dem 28. April, vom Autonomen Frauenzentrum Potsdam den Hexenbesen verliehen bekommen. Seit 1994 geht der Preis immer Ende April an aktive und engagierte Frauen, damit sie auch weiterhin mit Schwung und Elan für die Interessen von Frauen kehren. Regine Hildebrandt (SPD), die mittlerweile verstorbene ehemalige Ministerin für Soziales, Gesundheit und Frauen, war eine der Ersten, die den Preis entgegennehmen durften. Im letzten Jahr ging der Hexenbesen an die damals scheidende Potsdamer Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger.
Junker hat ihre Auszeichnung noch gar nicht richtig verarbeitet. „Ich bin vollkommen erschüttert. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich den Preis bekomme. Ich mache doch nur meine Arbeit“, sagt Junker. Auch wegen dieser Bescheidenheit halte das Autonome Frauenzentrum Junker für die ideale Preisträgerin, sagt Jenny Pöller vom Vorstand des Frauenzentrums. „Frau Junker ist eine ganz besondere Persönlichkeit. Sie ist liebevoll, hilfsbereit, verständnisvoll und höflich“, so Pöller. „Wir haben beobachtet, dass sehr viele Kunden so empfinden. Darum haben wir mit unserer Wahl die richtige Frau getroffen. Sie ist ein Vorbild.“ Auch für die Frauen, die im Frauenhaus Zuflucht fanden, habe Junker stets ein offenes Ohr gehabt und sie bei den finanziellen Angelegenheiten unterstützt. Früher war das Frauenzentrum noch unweit der Sparkasse.
Seit 1975, also seit mehr als 40 Jahren, arbeitet Junker in der Bank. Im kommenden Jahr geht sie in den Ruhestand. Sie habe ein sehr gutes Personengedächtnis, erzählt Junker. „Ich erinnere mich auch an Leute, die seit 20 Jahren nicht mehr bei mir waren. Wenn meine Kunden ohne Ausweis kommen oder ihre Kontonummer vergessen haben, ist das kein Problem.“
Die Ehrung kam für Junker sehr überraschend. Keiner ihrer Kollegen hatte ihr etwas von der Auszeichnung verraten. Mit nach Hause nehmen wird sie den Hexenbesen allerdings nicht. Er soll in den Besprechungsraum der Sparkassen-Filiale kommen. „Ohne das ganze Team würde die Arbeit sowieso nicht funktionieren. Das haben sich alle verdient“, sagt Junker, wie immer bescheiden. sst
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