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Sport: Ehrgeiz ungebrochen

USV-Volleyballer gewannen Regionalliga-Spitzenspiel gegen den VfK Südwest Berlin verdient mit 3:1

Stand:

USV-Volleyballer gewannen Regionalliga-Spitzenspiel gegen den VfK Südwest Berlin verdient mit 3:1 Seine eigenwillige Art im Umgang mit kritischen Spielsituationen hat Volker Knedel sich bewahrt. Der 1,90-Meter- Mann, der die Regionalliga-Volleyballer des USV Potsdam trainiert, redet dann kaum. Vielmehr baut er seine imposante Erscheinung in unmittelbarer Nähe des Spielfeldes auf, verschränkt die Arme und schaut grimmig. Dann und wann brüllt er auch kurz und klatscht drei- viermal in die Hände. Funktioniert hat diese Art der Suggestion oft schon zwischen 1998 und 2001, als der Universitätssportverein sich in der 2. Bundesliga Nord behaupten konnte. Knedel, mittlerweile 41 und im Hauptberuf als Lehrer für Mathematik und Geographie tätig, hatte sich zu dieser Zeit bereits große Verdienste um den Potsdamer Volleyball erworben. Heute, wo es bei Regionalliga-Heimspielen in der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee merklich ruhiger zugeht, lebt der Verein von der guten Substanz. Erfahrene Könner wie Erik Heidemann, Lars Hurtig, Ingo Drewelow und Andreas Jurisch ergänzen sich gut mit jüngeren Akteuren wie Attila Dahmann oder den Karohs-Brüdern Piet und Ronnie. Im Spitzenspiel gegen den nach zwei Partien ebenfalls noch verlustpunktfreien VfK Südwest Berlin reichte dies am Sonnabend zum verdienten 3:1 (25:15, 24:26, 25:21, 25:22). In der kritischen Phase des dritten Satzes, Volker Knedel stand da am Spielfeldrand, als wollte er selbst Hand anlegen, bewies Andreas Jurisch beim Stand von 17:18 individuelle Klasse. Fünf Punkte holten sich die Potsdamer in Folge, vier davon gingen auf das Konto des 32-jährigen, der nach wie vor über bemerkenswerte Sprungkraft und Urgewalt im Schlagarm verfügt. Jurisch wollte dieser Tage eigentlich in die südliche Sonne zum Surfen. Hohe Flugpreise verhinderten dies, was dem USV zupass kam. Der Gastgeber ließ sich im vierten Spielabschnitt nicht mehr überraschen und stand um 20.46 Uhr als Sieger fest. Der Erfolg war logische Konsequenz aus dem unverkennbaren Willen, die leider nur 110 Besucher nicht zu enttäuschen. Die geringe Besucherzahl mag daraus resultieren, dass beim USV trotz allen Eifers der Spaß am Volleyball zur wichtigsten Komponente geworden ist. Die einstigen Studenten arbeiten heute als Anwälte, Lehrer oder Beamte und haben Familie. Der Sport ist zuvorderst willkommener Ausgleich. Für höhere Ziele fehlen Zeit und wirtschaftliches Hinterland. Insgesamt, so der Eindruck, den auch der frühere Mannschaftsleiter Jürgen Rabe teilte, scheint der USV Potsdam in der Regionalliga bestens aufgehoben. Thomas Gantz

Thomas Gantz

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