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Landeshauptstadt: Ehrung für Tast-Zoo

Start ins Projektjahr „100 Jahre Taubblindenheim“

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Start ins Projektjahr „100 Jahre Taubblindenheim“ Babelsberg - Der Elch balanciert sein Geweih auf dem Kopf, das Kamel hat Hügel auf dem Rücken, die Hörner des Bisons sind spitz: Die 30 größten Tiere der Welt bannte Baulöwe Carsten Klingbeil in Bronze und ließ sie vor vier Jahren im Hof der Taubblindeneinrichtung des Oberlinhauses aufstellen. Gestern nun wurde direkt neben dem Figurengarten eine Tafel zu Ehren des Künstlers und seiner sozial engagierten Frau, Ulla Klingbeil, enthüllt. Es sei die erste Auszeichnung in Deutschland, sagte Carsten Klingbeil. Für Skulpturen in einem französischen Seebad, die zur Rettung der alten Hafenanlage beitrugen, habe er die Goldene Medaille der Stadt Paris erhalten. Dort schätze man seine Arbeiten mehr, als in seiner Heimatstadt Berlin. Um so glücklicher ist er, dass seine Idee vom Miniatur-Zoo zum „Be-Greifen“ in Potsdam auf so viel Anklang stoße. Er stehe als Künstler gerne für weitere Projekte zur Verfügung. Gleichzeitig mit der Enthüllung der Gedenktafel starteten die Taubblindenschule und die Wohnstätten für Taubblinde in ein Projektjahr, in dem die Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Eröffnung des ersten Taubblindenheims in Deutschland vorbereitet werden. Die 37 Schülerinnen und Schüler sowie die sie betreuenden 22 Sozialpädagogen seien für das kulturelle Rahmenprogramm mitverantwortlich, erklärt der Leiter der Taubblindenschule, Torsten Burkhardt. Geplant seien ein Theater- und ein Musikstück. Wie sie allerdings ausgestaltet würden, liege am Ideenreichtum der Macher, so Burkhardt. Auf jeden Fall würden solche gemeinschaftlichen Projekte immer ungeahnte Kräfte bei den Kindern, Jugendlichen und Kollegen freisetzen. Der Schulleiter ist schon jetzt gespannt auf das Ergebnis. In der Festwoche Ende August kommenden Jahres werde auch die jährliche Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft „Hörsehbehindert“ – ein Zusammenschluss der fünf bundesdeutschen Facheinrichtungen – in Babelsberg stattfinden. Der Austausch sei enorm wichtig, da der Umgang mit Menschen, denen gleich zwei Sinne fehlten oder die nur sehr eingeschränkt hören und sehen könnten, hohe Professionalität verlange, erklärt Katherine Biesecke, Verantwortliche für den Wohnbereich für hörsehbehinderte und taubblinde Erwachsene. An der Tagung nähmen außerdem Nutzer der Oberlineinrichtungen teil, damit ihre Bedürfnisse auch in die Zukunftsplanung einfließen könnten. N. Klusemann

N. Klusemann

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