Landeshauptstadt: Eiche II verkauft
Semmelhaack übernimmt Altes Kasernengelände
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Eiche - Das leer stehende Kasernengelände Eiche II ist verkauft. Das bestätigte Daniel Barthold als Beauftragter der Gesellschaft für Entwicklung, Betrieb und Beschaffung (gebb) auf PNN-Anfrage. Die 100-prozentige Bundeswehrtochter war mit der Ausschreibung des Komplexes beauftragt worden, der bis 2003 durch eine Auto-Instandsetzungskompanie genutzt, dann aber mit der Verringerung ihrer Standorte von der Bundeswehr aufgegeben worden war. Das Gelände war in den letzten Jahren immer mehr verkommen und zu einem Schandfleck im ansonsten gepflegten Ortsteil Eiche geworden. Den Zuschlag erhielt die Wohnungsbaugesellschaft GmbH Th. Semmelhaack.
Von der Unternehmensleitung und der von ihr beauftragten Pinneberger Grundstücksgesellschaft H. Weigelt war gestern noch nicht zu erfahren, welche Nutzung für den 9 Hektar großen Komplex vorgesehen ist, der südlich von der Kaiser-Friedrich-Straße, westlich vom Polizeipräsidium, im Norden vom Park des Schlosses Lindstedt und der Lindstedter Seggenwiese sowie im Osten von der alten Amundsenstraße begrenzt wird. Mit der Vergabe an Semmelhaack dürfte aber sicher sein, dass die Träume der Potsdamer Stadtplanung abgehakt werden können, hier entweder einen Sportpark mit Mehrzweckhalle, Sportplatz und Kleinsportfeldern oder ein Studentendorf und Institutsneubauten für die Universität anzulegen. Den Vorzug wird wahrscheinlich die dritte Variante, ein Mischgebiet mit Wohnungen und „nicht störendem Gewerbe“ beziehungsweise eine reine Wohnbebauung mit Einfamilienhäusern für „gehobene Ansprüche“ auf bis zu 1600 Quadratmeter großen Grundstücken erhalten.
Mit dem Naturschutz, der Denkmalpflege und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten besteht laut Barthold Einigkeit darüber, dass das Gelände nur zu zwei Dritteln für eine Bebauung genutzt wird. Im restlichen Teil soll die ursprüngliche Wiesenlandschaft wieder hergestellt werden. Dazu zählt auch die Erneuerung der Seggenwiese als Feuchtgebiet und der historischen Wegeführung. Das Gelände war 1828 durch den Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV. angekauft worden. In jüngerer Zeit wurde das Gelände durch die Polizei, die Wehrmacht, die hier 1936 die Unteroffiziersschule des Heeres eröffnete, die Sowjet- und die Volksarmee genutzt und seit 1990 bis zur Aufgabe des Standorts von der Bundeswehr.
Der Ortsbeirat Eiche wurde über den Verkauf an Semmelhaack offensichtlich nicht informiert. Bei der Sitzung am Donnerstag, in der es im Zusammenhang mit dem Entwurf des Flächennutzungsplans für Potsdam um weitere Bebauungsmöglichkeiten des Ortsteils ging, kam dies nicht zur Sprache. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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