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Landeshauptstadt: Eiche und Golm weiter getrennt

Aufhebung des Durchfahrtsverbots nicht in Sicht

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Eiche / Golm - Obwohl die Stadtverordneten bereits 2005 die Aufhebung des Durchfahrtsverbots zwischen den Ortsteilen Eiche und Golm beschlossen haben, können sich die Gegner der Verkehrsöffnung beruhigt zurücklehnen. Mit fast zweijähriger Verspätung legte die Stadtverwaltung am Donnerstagabend im Ortsbeirat Eiche zunächst einmal ein Konzept zur weiteren Verkehrsberuhigung der Rosskastanienstraße in der Siedlung Am Alten Rad vor. Diese ist Voraussetzung für die Freigabe des Wegs für den Autoverkehr über die Straße In der Feldmark zum Bahnhof Golm. Erst nach der Umsetzung des Konzepts kann ein so genanntes Umwidmungsverfahren eingeleitet werden.

Die Vorschläge des von der Verwaltung beauftragten Potsdamer Ingenieurbüros „Stadt + Verkehr“ stießen zudem auf erhebliche Kritik im Ortsbeirat und bei den an der Sitzung teilnehmenden Anwohnern. So sieht das von Diplomingenieur Thorsten Terfort erläuterte Konzept in der Rosskastanienstraße mehrere Einengungen der Fahrbahn vor, um für die Fußgänger das Überqueren sicherer zu machen. Dies werde das Chaos in Spitzenzeiten, das Autofahrer bei Gegenverkehr immer wieder zum Anhalten, Zurücksetzen und Ausweichen auf den Bürgersteig zwingt, weiter verschärfen, wandten Anwohner ein. Durch das Anhalten und Wiederanfahren der Kraftfahrzeuge steige zugleich die Umweltbelastung und die Lärmbelästigung. Mit Unverständnis wurde die Aussage aufgenommen, zwischen den acht stündlich durch die Straße fahrenden Bussen der Linien 605 und 697 komme es nicht zu verkehrsbehindernden und -gefährdenden Situationen. Anwohner erhoben erneut die Forderung, in der Rosskastanienstraße ein bisher von der Stadtverwaltung abgelehntes Park- und Halteverbot auszusprechen, um den Verkehr flüssiger zu machen. Immerhin sieht das Konzept des Ingenieurbüros eine Einschränkung des Parkens vor.

Positiv wurde der Vorschlag aufgenommen, auf der Anschlussstrecke In der Feldmark die Geschwindigkeit von 50 auf 30 Stundenkilometer zu begrenzen. Damit werde es für aus dem Norden kommende Autofahrer unattraktiv, vom neu entstehenden Straßentunnel am Bahnhof Golm das Alte Rad zur Durchfahrt in die Potsdamer Innenstadt zu nutzen. Günstiger sei für sie dann die Fahrt über die Geiselbergstraße. Diese befindet sich allerdings in desolatem Zustand, und eine Sanierung ist im Investitionsplan der Stadt bis 2010 nicht vorgesehen.

Ortsbürgermeister Andreas Klemund forderte die Stadtverwaltung auf, ein verbessertes Konzept vorzulegen, in dem unter anderem die Fragen nach einem Park- und Halteverbot in der Rosskastanienstraße und der Ausbautermin für die Geiselbergstraße behandelt werden. Notwendig sei auch eine aktuelle Verkehrszählung; die letzte stammt von 2002 und geht von stündlich 500 Fahrzeugen in Spitzenzeiten aus. Der Bearbeitungsstand lässt erkennen, dass die seit fünf Jahren diskutierte Verkehrsöffnung zwischen den beiden Ortsteilen wohl auch 2007 nicht mehr zu erwarten ist. E. Hohenstein

E. Hohenstein

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