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Landeshauptstadt: Eiches Hortproblem vor Klärung

Erbbaupachtvertrag für die Arbeiterwohlfahrt öffnet Weg für die Sanierung / Idee vom Bürgertreff

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Eiche - Die Hortprobleme im wachsenden Ortsteil Eiche werden in den nächsten Jahren gelöst, ist Ortsbürgermeister Andreas Klemund optimistisch. Er kündigte an, dass die Arbeiterwohlfahrt (AWO) das Grundstück des von ihr betriebenen Schulhorts in der Kaiser-Friedrich Straße 32 von der Stadt in Erbbaupacht übernehmen und das Gebäude sanieren will. AWO-Landesgeschäftsführerin Angela Basekow teilt diesen Optimismus. Man sei sich mit der Stadtverwaltung weitgehend einig, erklärte sie auf PNN-Anfrage. Der Vertrag müsse nun noch die üblichen amtlichen Instanzen durchlaufen und dann von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. Nach Klärung der Finanzierung würden die Bauarbeiten erfahrungsgemäß etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Der Betrieb des Horts, der von mehr als 80 Kindern besucht wird, konnte in den letzten Jahren wegen des schlechten Bauzustandes nur mit einer Sondergenehmigung des Landesjugendamtes aufrecht erhalten werden. Im Ortsbeirat hatte Hortleiterin Ricarda Krauskopf mehrfach auf die Dringlichkeit der Sanierung hingewiesen, deren Kosten auf etwa 400 000 Euro geschätzt werden.

Zwar ist im Vorjahr die Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Schinkelschüler Christian Heinrich Ziller entworfene alte Dorfschule nach langem Leerstand vom Oberlinverein zu einem neuen Schulhort ausgebaut worden. Die gut 70 Plätze reichen jedoch nicht aus, um den Bedarf zu decken. Bei einem weiteren Zuwachs an Grundschülern, der die Einrichtung einer dritten ersten Klasse erfordern könnte, sei die Hortbetreuung ab 2008/09 nicht mehr voll gewährleistet, hatte Grundschulleiterin Theodora Fessel geltend gemacht. Mit der Sanierung des AWO-Horts scheint diese Gefahr nun abgewendet. Zudem bietet sein Fortbestand eine Alternative zu der christlich geprägten Betreuungseinrichtung in der alten Dorfschule.

In dem Sanierungsvorhaben ist ein auf dem Hortgrundstück gelegenes kleineres Gebäude nicht enthalten. Nach den Vorstellungen des Ortsbürgermeisters könnte es zu einem in Eiche fehlenden Bürgertreff ausgebaut werden. Dafür sei jedoch keine finanzielle Förderung seitens der Stadt zu erwarten. Deshalb könne das Vorhaben nur mit Hilfe der ortsteilansässigen Unternehmen, Vereine und Bürger verwirklicht werden.

Der Oberlinverein hat inzwischen auf dem Gelände der alten Dorfschule die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden früheren Stallgebäudes in Angriff genommen. Es soll einen großen, unterteilbaren Veranstaltungsraum mit Teeküche und Sanitärtrakt für die Kirchengemeinde aufnehmen. Das Konzept sieht eine Mitnutzung des Saals für alle anderen Vereinigungen im Ortsteil vor, da er ohnehin von der Kirchengemeinde nicht ausgelastet werden könne und man auf Mieteinnahmen angewiesen sei. Dazu werde man vor Fertigstellung des Vorhabens Angebote unterbreiten. Der Ausbau eines gesonderten Bürgertreffs auf dem AWO-Gelände sei deshalb überflüssig, meint der Oberlinverein.

Erhart Hohenstein

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