ATLAS: Eichhörnchenblick
Manch einem mögen beim Wort „Sichtachsen“ bereits die Ohren klingeln. Doch – so viel vorweg – Potsdam lebt beileibe nicht schlecht von dem Touristenstrom, der sich an den wunderschönen Blickbeziehungen ergötzt, mit denen Landschaftsgestalter wie Lenné und zahllose berühmte Architekten die Stadt bereichert haben.
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Manch einem mögen beim Wort „Sichtachsen“ bereits die Ohren klingeln. Doch – so viel vorweg – Potsdam lebt beileibe nicht schlecht von dem Touristenstrom, der sich an den wunderschönen Blickbeziehungen ergötzt, mit denen Landschaftsgestalter wie Lenné und zahllose berühmte Architekten die Stadt bereichert haben. Doch darf die Sichtachse für die Welterbehüter der Schlösserstiftung nicht zum Totschlagargument werden, wenn es um die Lebensqualität der Einwohner geht. Man muss schon viel Fantasie besitzen, um sich vorstellen zu können, wie – salopp gesagt – zwei Fußballtore auf einer Wiese an der Nuthestraße Sichtachsen zwischen Babelsberger Park und Innenstadt gefährden könnten – es sei denn, man bewegt sich grundsätzlich robbend vorwärts oder ist ein Eichhörnchen. Jeder Laster, der die Nuthestraße entlang braust, ist höher. Fußballplätze wie jener, der nach dem überwiegenden Votum der Bürger am – nicht im – Babelsberger Park entstehen soll, werden in der Stadt dringend gebraucht und Platz ist rar. Es ist nicht das erste Mal, dass die Schlösserstiftung mit Bürgern im Clinch liegt – gerade in Babelsberg. Erinnert sei an den Streit um die Parkregeln, bei dem die Stiftung schließlich einlenken musste. Mehr Diplomatie täte auch im neuen Konflikt gut.
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