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Sport: „Eigene Fehler werden künftig gnadenloser bestraft“

Babelsbergs Abwehrspieler Björn Laars über die Oberliga-Saison und Regionalliga-Herausforderungen

Stand:

Björn Laars, Sie haben als einziger Fußballer des SV Babelsberg 03 alle 30 Spiele der jetzt beendeten Oberliga-Saison von der ersten bis zur letzten Minute bestritten. Wie erklären Sie sich selbst diese Konstanz?

Ich sehe daran nichts Außergewöhnliches. Auch in unserem damaligen Aufstiegsjahr 2000/2001 bestritt ich 36 von 36 möglichen Regionalligaspielen für Babelsberg. Ich blieb zum Glück während der gesamten Oberliga-Saison verletzungsfrei, so dass der Trainer immer auf mich zurückgreifen konnte.

Babelsbergs Glanzstück während der Saison war die Vierer-Abwehrkette, in der Sie in der Innenverteidigung spielten und die insgesamt nur 15 Gegentore zuließ.

Unsere wenigen Gegentore resultieren nicht nur aus uns vier oder – nimmt man Carsten Busch im Tor dazu – fünf Spielern ganz hinten. Die resultieren aus der guten Abwehrarbeit der gesamten Mannschaft. Es ist wichtig, dass uns vor allem auch unsere Mittelfeldspieler helfen. Das haben sie in dieser Saison getan – und dadurch standen wir auch sehr gut.

Ihre Mannschaft galt in dieser Saison als Minimalist der Liga. Sie gewannen neunmal knapp mit 1:0 – war das Resultat der Devise: Erstmal hinten dicht halten?

Diese Devise war in diesem Jahr ein Erfolgsrezept. Als Minimalisten sind wir aber nie angetreten. Es gab ja zahlreiche Spiele, in denen wir genügend Chancen für zwei, drei oder mehr Tore hatten, die wir nur nicht nutzten. Sonst hätten wir auch öfter höher gewonnen. So hat uns oft schon ein Tor gereicht – und letztlich waren auch das drei Punkte

Wenn Sie auf die Meisterschaftssaison zurückblicken – was war in den 30 Spielen der bitterste Moment?

An einen solchen kann ich mich gar nicht erinnern. Es gab einige Spiele beispielsweise in der Hinserie, die wir mit Glück gewannen, und einige Spiele in der Rückrunde, in der fast jede gegnerische Chance zum Tor führte – darüber konnte man sich natürlich ärgern. Aber ansonsten war es schon eine schöne Saison. Unsere Hinrunde mit 14 Siegen und nur einer Niederlage war schon fast einmalig.

Was war für Sie der schönste Augenblick der Saison?

Als nach dem Spiel beim BFC Preußen der Aufstieg geschafft war. Da habe ich nicht nur bei mir, sondern auch in der Mannschaft und im ganzen Umfeld gespürt, wie groß die Erleichterung war. Ich hatte ja drei Jahre diesem Augenblick entgegen gefiebert, Mo (Patrick Moritz/d. Red.) sogar vier. Wir waren alle ungeduldig und haben diesen Moment herbeigesehnt. Als es dann soweit war, war das natürlich sehr schön.

Sie kennen die Regionalliga, in der Babelsberg künftig kicken wird, aus Babelsberger und Erfurter Zeiten noch aus eigenem Erleben. Da wissen Sie, was auf Nulldrei zukommt.

Sicher. Wichtig wird sein, dass wir wie in diesem Jahr aus einer gesicherten Abwehr heraus spielen und vorn unsere Chancen nutzen. Dann kann man mit ein bisschen Glück und Geschick auch mithalten. Auf ein, zwei Positionen werden wir uns verstärken müssen.

Worin sehen Sie selbst den Hauptunterschied zwischen Oberliga- und Regionalliga-Fußball?

Der Hauptunterschied ist: Je höher man Richtung erste Bundesliga kommt, desto schneller und konsequenter bestraft der Gegner eigene Fehler mit Gegentoren. Das wird schon in der Regionalliga gnadenloser als bisher passieren.

Sie haben selbst beim SVB noch einen Vertrag bis 2008 – auf welche Gegner freuen Sie sich in der kommenden Regionalliga- Saison an meisten?

Ich freue mich einfach nur auf die Liga, auf schöne Spiele bei Mannschaften mit vielen Zuschauern. Und ich hoffe, dass in Babelsberg auch wieder mehr Gäste- Fans zu unseren Heimspielen erscheinen. Das macht einfach wieder mehr Spaß. Die Gegner selbst sind mir relativ egal.

Jetzt wartet aber erst einmal noch das Landespokal-Finale am kommenden Freitag zu Hause gegen den Ludwigsfelder FC auf Nulldrei. Da sind Sie haushoher Favorit.

Bei solchen Pokal-Endspielen gibt es keinen ausgemachten Favoriten. Da spielt es keine Rolle, wie die Saison vorher gelaufen ist, da entscheidet auch die Tagesform. Unser wichtigstes Ziel in diesem Jahr war der Aufstieg in der Regionalliga. Das haben wir geschafft, und alles, was jetzt noch kommt, ist für uns Bonus. Natürlich wollen wir nun den Pokal erfolgreich verteidigen, und ich denke, dass wir das auch schaffen werden.

Anschließend ist endlich Urlaub angesagt, oder?

Ja, und ich freue mich auch schon sehr auf die drei freien Wochen. Es war ein langes und anstrengendes Jahr mit 30 Punkt- und fünf Pokalspielen, dazu zahlreichen Testspielen und dem Ziel Aufstieg im Nacken. Ab nächster Woche will ich einfach mal abschalten, mich ein bisschen bewegen und den Kopf frei bekommen.

Wohin geht“s im Urlaub?

Wir wollen mal ein paar Tage nach Paris fahren, ansonsten die Beine baumeln lassen und mal nicht an Fußball denken.

Das Interview führte Michael Meyer

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