Landeshauptstadt: Eigenheime mitten in der Stadt
Grundsteinlegung an der Alten Brauerei in Alt Nowawes / Stadtkontor sucht noch Bauherren
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Babelsberg - Bisher sechs Familien greifen die Gelegenheit beim Schopfe, an der Alten Brauerei in Babelsberg ihr Eigenheim zu errichten. „An einem solch urbanen Standort zu bauen – diese Chance gibt es nicht oft“, sagt Andreas Groß, der in einem Jahr mit seiner Frau und seinen beiden Kindern das Stadthaus hinter dem Brauereigebäude beziehen will. Groß ist vor fünf Jahren von Schwerin nach Potsdam gekommen. Dem Doktoranden am Hasso-Plattner-Institut sind Potsdam und besonders der Stadtteil Babelsberg inzwischen ans Herz gewachsen.
Auf dem Grund und Boden des Hauses der Familie Groß fand gestern die Grundsteinlegung statt, die für insgesamt zwölf Stadthäuser gilt. Sechs Bauherren haben für ihr künftiges Eigenheim bereits die Fundamentplatte gelegt. Ingo Drewelow, der mit Frau und Sohn hier siedeln will, sprach in seiner kurzen Grundstein-Rede vom Vorteil, im „Herzen Babelsbergs ein kinderfreundliches Zusammenleben“ zu begründen.
„Seit sich hier etwas bewegt, laufen bei uns die Telefone heiß“, berichtet Dietrich Wiemer, Projektleiter beim Stadtkontor Babelsberg. Stadtkontor hatte vor reichlich zwei Jahren das Anwesen vom Insolvenzverwalter der Alten Brauerei gekauft und flächenmäßig erweitert. Wie Stadtkontor-Chef Rainer Baatz sagt, hätten die guten Erfahrungen mit der Bauherrengemeinschaft am Theodor-Hoppe-Weg den Sanierungsträger ermuntert, sich erneut einem solchen Projekt zuzuwenden. „Außerdem wollen wir etwas für junge Familien mit Kindern tun“, so Baatz. Offenbar hat aber auch ein großer Druck auf den Stadtsanierern gelastet, den einstigen Schandfleck in Alt Nowawes mit einem einstürzenden Weberhaus zu beseitigen. Das Weberhaus ist in zwischen von zwei Familien durch einen adäquaten Neubau ersetzt und auch für die Häuserzeile in Richtung Nuthestraße hat sich ein Bauträger gefunden, der hier fünf Familien die Gelegenheit zum Wohneigentumserwerb geben will.
Den „Charme des Ganzen“ mache das alte Fabrikgebäude aus, betont Wiemer. Dieses werde nach dem Umbau 14 Wohnungen zwischen 63 und 150 Quadratmeter Größe enthalten. Die Baupreise sind jedoch „nicht ganz ohne“. Zwischen 1900 und 2700 Euro pro Quadratmeter liegen sie laut Wiemer. „Dafür bekommt der Eigentümer aber auch eine Top-Wohnung über zwei Etagen mit Dachterrasse“, betont der Projektleiter. Es gebe bereits fünf Interessenten sagt Wiemer, verkauft werde, wenn die Bauherrengemeinschaft vollzählig beisammen ist. Im ehemaligen Kühlhaus in Nachbarschaft der Brauerei will sich das Architekturbüro von Carl Schagemann etablieren. Neben dem Büro entstehen zwei Wohnungen. „Das Besondere sind die 1,40 Meter dicken Wände“ bemerkt Schagemann. Das mehrschichtige mit Torfmull ausgefüllte Mauerwerk des Kühlhauses will er erhalten.
Günter Schenke
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