Sport: Eigensinn kritisiert

Wie stark sind die Zweitliga-Wasserballer des OSC Potsdam wirklich? Mit 16:0 Punkten bei beeindruckenden 122:42 Treffern führt die junge Truppe um Trainer Peter Driske die Tabelle derzeit unangefochten an. „So richtig wissen wir immer noch nicht, ob wir so stark oder unsere Gegner so schwach sind“, meint der Trainer. „Die Spiele am Wochenende werden unseren wirklichen Leistungsstand aufzeigen.“ Heute trifft der OSC Potsdam in der Schwimmhalle Am Brauhausberg um 18 Uhr zunächst auf den direkten Verfolger SG Neukölln II (10:2 Punkte/74:55 Tore). Morgen geht es 16 um Uhr ebenfalls daheim gegen die fünftplatzierten Wasserfreunde Spandau II (7:5/66:58).

Im vergangenen Jahr marschierten Potsdams Wasserball-Mannen ähnlich souverän durch die Saison, hatten aber gerade gegen die Erstliga-Reserven aus Berlin große Probleme. Nur 2:6 Punkte und 30:38 Tore holten die Havelstädter aus den vier Partien. Gerade gegen Neukölln haben die Driske-Schützlinge einiges gutzumachen. Nach einem unglücklichen Auswärtsspiel, das mit 7:6 an die SG ging, verlor der OSC zu Hause 7:12 in einer desolaten Vorstellung.

Die ersten Mannschaften beider Vereine haben am Wochenende keine Verpflichtungen, daher können die Reserveteams in Bestbesetzung auflaufen. „Das ist gut für uns“, so Driske. „Nur unter echtem Druck zeigen sich unsere Defizite auf.“ Fehler in den vorherigen Spielen seien selten wirklich bestraft worden. „Wenn sich die Jungs am Wochenende nicht voll reinhängen, geht“s nach hinten los“, weiß der 55-Jährige. Nach dem letzten Spiel beim SSV Leutzsch Leipzig, das nach einer 10:1-Führung „nur“ 10:5 gewonnen wurde, kritisierte er den Eigensinn einiger Spieler im Angriff. „Natürlich brauchen wir die individuellen Fähigkeiten unserer starken Jugendspieler“, sagt Driske. „Trotzdem müssen sich auch diese voll in das Mannschaftsgefüge begeben. Ego-Shooter brauchen wir nicht.“ Einige OSC-Spieler laborierten zuletzt noch an Erkältungen und leichten Verletzungen. André Laube

André Laube