Von Henner Mallwitz: Eigentlich keine Frage
Turbine Potsdam will heute als haushoher Favorit bei Tennis Borussia gewinnen
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Bernd Schröder mag keine Rechenspielchen, obwohl sie diesmal so einfach sind: Sollte Turbine Potsdam heute Abend im Mommsenstadion bei Tennis Borussia Berlin gewinnen und Duisburg gleichzeitig daheim gegen Wolfsburg keinen Sieg einfahren, wäre der Kampf um die Meisterschaft in der 1. Frauenfußball-Bundesliga entschieden. „Soweit wollen wir aber gar nicht denken“, wiegelt der Turbine-Coach ab. „Für uns gehts nur um eines: Wir wollen und müssen dieses Spiel gewinnen.“
Das Match gegen die „Veilchen“ hat wie immer einen besonderen Derby-Charakter, der durch die zahlreichen ehemaligen Potsdamerinnen im Berliner Kader nur noch mehr Brisanz bekommt. Mit Cordula Busack, Franziska Liepack, Anissa Holzhaus, Monique Braun, Chantal Willers, Christin Lüdtke, Constanze Heß, Franziska Hagemann, Kerstin Straka, Anne Rose Lindner und Anna Sophie Fechner stehen gleich elf Ex-Turbinen im TeBe- Aufgebot. Schröder ist sich sicher, dass vor allem sie alles gegen ihren ehemaligen Verein geben werden. Allerdings steht außer Frage, dass die Gäste klar favorisiert in dieses Spiel gehen und alles außer einem klaren Sieg eine faustdicke Überraschung wäre. „Von der Qualität her darf es da keine Frage geben“, unterstreicht Bernd Schröder.
Der Trainer gibt jedoch auch zu, dass die 1:2-Niederlage vom vergangenen Sonntag „einiges Nachdenken bereitet“ habe. Nach langer Führung mussten die Potsdamerinnen ausgerechnet beim Erzrivalen Frankfurt die erste Niederlage der Bundesliga-Saison 2009/10 einstecken. „Ich bin sehr enttäuscht, das war eine unnötige und unverdiente Niederlage“, ärgerte sich Schröder, der nun für Ordnung in den Köpfen zu sorgen hatte. „Nur nicht mit Frust in das Spiel gehen“, riet er seinen Damen. Ganz normal wie immer und vor allem hochkonzentriert. „TeBe wird ums Leben spielen und besonders motiviert an die Sache gehen, das ist auch ganz legitim“, sagte er ihnen, um gleichzeitig auch einen klaren Sieg einzufordern.
Personell stehen Schröder nahezu alle Spielerinnen zur Verfügung – Nadine Keßler allerdings muss pausieren, da sie in Frankfurt die Gelb-Rote Karte sah. Am Sonntag zum Heimspiel gegen Bad Neuenahr wird sie jedoch wieder einsatzbereit sein. Seine Taktik wird Schröder im Gegensatz zum Spiel in Frankfurt heute umstellen müssen, da die Lila-Weißen ganz sicher bedeutend defensiver als die Hessinnen auftreten werden.
Davon will TeBe-Trainer Thomas Grunenberg nicht unbedingt etwas hören. „Wir wissen um Turbines Stärke und haben größten Respekt“, sagt der Coach. „Aber es wird für den haushohen Favoriten sicherlich kein Spaziergang. Meine Mädchen, vor allem natürlich die ehemaligen Turbine-Spielerinnen, sind heiß auf das Spiel und werden alles geben.“ Dennoch, so Grunenberg, müsse Turbine nicht nervös werden: „Die haben allemal das Zeug, um bei uns drei Punkte zu holen.“
Anpfiff ist heute um 19 Uhr.
Henner Mallwitz
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