Landeshauptstadt: Eigentümer sollen öfter zahlen Geld für Instandhaltung knapp / Leiblstraße: Anlieger wollen keinen Ausbau
Grundstückseigentümer der Stadt könnten künftig häufiger für eine glatte Fahrbahn ihrer Straße zur Kasse gebeten werden als bisher. Da die Instandhaltung der Straßen die finanziellen Möglichkeiten des Haushaltes immer mehr übersteige, würden diese seltener repariert.
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Grundstückseigentümer der Stadt könnten künftig häufiger für eine glatte Fahrbahn ihrer Straße zur Kasse gebeten werden als bisher. Da die Instandhaltung der Straßen die finanziellen Möglichkeiten des Haushaltes immer mehr übersteige, würden diese seltener repariert. Dadurch entständen immer größere Schäden, die eine umfassende Sanierung nötig machten. Deren Kosten könnten je nach Straßentyp prozentual auf die Grundstückseigentümer umgelegt werden, erklärte Matthias Pludra bei einem Treffen der Potsdamer Wohnungsunternehmen. Der Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Karl Marx sagte, „das wird die bestimmende Maßnahme der Stadt, weil Geld für die Instandhaltung der Straßen fehlt.“ Eine entsprechende Auskunft sei den Wohnungsunternehmen im Vorjahr von der Verwaltung erteilt worden, so Pludra.
Die Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und den Wohnungsunternehmen bezüglich der Baumaßnahmen habe sich jedoch verbessert, sagte Pludra. Es seien zwar noch nicht alle Probleme aus der Vergangenheit abschließend geklärt, jedoch beziehe die Verwaltung die Unternehmen inzwischen in die Planungen für Straßenbaumaßnahmen ein. Bereits vor drei Wochen zeichnete sich ab, dass die zur Beseitigung von Gefahrenstellen sowie die Unterhaltung für Fahrbahnen eingeplanten 620 000 Euro nicht ausreichten, sagt Fachbereichsleiter Norbert Praetzel unlängst. Es gebe durch die Witterung bedingt doppelt so viele Schlaglöcher wie in den Jahren zuvor.
Nicht allein durch Frost, auch durch Vernachlässigung der Instandhaltung sollen die Schäden in der Leiblstraße derart angewachsen sein, dass nun eine Komplettsanierung fällig werde. Diesen Vorwurf brachten Anwohner der Straße auf einer Bürgerversammlung hervor. Inzwischen haben sich nach PNN-Informationen mindestens vier Eigentümer und mehrere Mieter in der Leiblstraße trotz noch nicht begonnener Anhörung der Anrainer offiziell gegen den etwa eine halbe Million Euro teuren Straßenausbau ausgesprochen.
Seit Anfang der Woche wird die Straße in der Innenstadt aufgerissen, da die Energie und Wasser GmbH sämtliche Medien erneuern will. Im Anschluss daran wollte die Stadt den Zustand der Straße verbessern. Anlieger wandten sich nun in einem Schreiben an Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und fordern darin unter anderem, dass die Straße lediglich in ihren Ursprungszustand versetzt wird, die Birken erhalten bleiben, keine Parktaschen gebaut werden, die Beibehaltung der 30er- Geschwindigkeitsbegrenzung sowie ein Durchfahrtsverbot für alle Lkws. Hintergrund ist auch die Kostenbeteiligung der Grundstückseigentümer. 11,54 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche sollen Anrainer für die Sanierung bezahlen. Ein Deckenschluss im Ursprungszustand müssten sie nicht finanzieren. jab
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