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Landeshauptstadt: Ein anziehendes Thema Studie zur Schulkleidung sieht positive Wirkung

„Schulkleidung löst mit Sicherheit nicht alle Probleme in Schule und Unterricht; sie ist aber ein wertvoller Beitrag zur Schaffung von positivem Lernklima und besserer Schulatmosphäre.“ Das ist ein Fazit, das Manuela Paul in ihrer Hausarbeit „Schuluniformen: Managing Diversity oder Vielfalt vereinheitlichen?

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„Schulkleidung löst mit Sicherheit nicht alle Probleme in Schule und Unterricht; sie ist aber ein wertvoller Beitrag zur Schaffung von positivem Lernklima und besserer Schulatmosphäre.“ Das ist ein Fazit, das Manuela Paul in ihrer Hausarbeit „Schuluniformen: Managing Diversity oder Vielfalt vereinheitlichen?“ zieht.

Die 26-jährige Studentin an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin gehört zu den vielen Akademikern, die sich mit dem Thema Schulkleidung beschäftigen. Schließlich gibt es in Potsdam, Berlin und Umgebung immer mehr Schulen, die sich für gemeinsame Kleidung zur Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls und Abschwächung des Markenzwangs entscheiden. In ihrer Arbeit untersuchte die Studentin auch die Wirkung des Dresses auf die Integration von Schülern anderer Herkunft – da machte die Max-Dortu- Grundschule Potsdam positive Erfahrungen. Auch die Studie von Wissenschaftler Oliver Dickhäuser wird dargelegt – er hatte bei den Schulkleidungspionieren an einer Schule in Hamburg/Sinstorf geforscht.

„Schulkleidung wird angenommen und ist ein Erfolgsmodell“, folgert auch der bildungspolitische Sprecher der Brandenburger CDU-Landtagsfraktion, Ingo Senftleben – und plädiert dafür, dass das Brandenburger Bildungsministerium „eine entsprechende Regelung ernsthaft in Erwägung zieht“. Dabei sollte man aber nicht vergessen, so auch die Erkenntnis von Pauls Studie, dass Einführung und Erfolg der Gemeinschaftskluft hierzulande auf Freiwilligkeit beruht. In der Voltaire-Gesamtschule Potsdam scheiterte die Schulkleidung einst am Votum der Schulkonferenz. Ansonsten gehören Shirts mit dem Aufdruck des Schulnamens an vielen Schulen inzwischen zur Ausstattung.

Die Neuköllner Studentin Paul untersuchte auch den Modellversuch des Tagesspiegels: Um herauszufinden, was der Einheitsdress bewirkt, startete der Tagesspiegel selbst ein Experiment, welches am 22. Mai 2001 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, bei Medien weltweit Beachtung fand und in Schulbücher aufgenommen wurde. Bei einer Befragung der Klasse 8a des Steglitzer Willi-Graf-Gymnasiums in Berlin bestätigten über 70 Prozent der Schüler, dass die Cliquenwirtschaft nachgelassen habe, „über 80 Prozent meinten, die Klassengemeinschaft sei besser geworden“, gibt Manuela Paul wieder. Erich Beyler, Lehrer an der zweiten Projektschule, der Berliner Heinrich-Ferdinand-Eckert-Hauptschule aus Friedrichshain, sagt, die Projektteilnahme habe Schülern auch bei Vorstellungsgesprächen geholfen. In Berlin kann Manuela Paul künftig noch mehr Schulen zum Gemeinschaftslook befragen. Die Grundschule am Vierrutenberg in Lübars will T-Shirt, Sweatshirt und Jacke im Sommer einführen. Die Idee kam der Schule bei Klassenfahrten nach England, da habe man die Schüler besser zusammenhalten können, und der Chor trage ja schon einen Dress, sagt Schulleiterin Heike Böttcher. Annette Kögel

Annette Kögel

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