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Landeshauptstadt: Ein Bäcker als Juwelendieb

Katherina Reiche testete gestern das Chemielabor im Potsdamer Exploratorium / Ab dem 10. September können Kinder spielend lernen

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Katherina Reiche testete gestern das Chemielabor im Potsdamer Exploratorium / Ab dem 10. September können Kinder spielend lernen „In ein Juweliergeschäft ist eingebrochen worden“, beginnt Katrin Weber eine kleine Geschichte. Eine Hand voll Knirpse lauscht aufmerksam. Die Ingenieurin für Verfahrenstechnik erzählt weiter: „Die Spurensicherung der Polizei hat ein weißes Pulver am Fußabdruck des Täters sichergestellt. Es könnte das Backpulver vom Bäcker, Gips vom Künstler oder aber auch Puderzucker vom Zuckerwattenverkäufer sein.“ Die Chemie soll helfen, den Täter zu überführen. Vom 10. September bis 15. Oktober soll im „Küchentischlabor“ des Exploratoriums in den Potsdamer Bahnhofspassagen die Naturwissenschaft Chemie auf spielende Art und Weise erklärt werden. Neben Chemie werden auch Physik, Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik und Geologie im Exploratorium zum Ausprobieren einladen. Gestern testeten die CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche und Götz-Thorsten Friedrich, CDU-Fraktionsvorsitzender der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, das kleine Labor und halfen beim Überführen des Juwelendiebs. „Um den Einbrecher zu finden, müssen wir wohl die Eigenschaften aller Stoffe analysieren und vergleichen“, stellte Reiche für die Kinder fest. Zwischen den Kids und beim Experimentieren sei sie in ihrem Element, sagte die Bundestagsabgeordnete und Diplom- Chemikerin. Zuhause habe sie neulich erst mit ihrer Tochter und der Hilfe eines Chemiebaukastens Kristalle gezüchtet. „Was du so alles machst in deiner freien Zeit“, war Götz Friedrich erstaunt. Die Begeisterung für Naturwissenschaften müsse bei Kindern schon früh geweckt werden, sagte Reiche den Blick immer auf die Hände der Kids gerichtet. Ganz ohne Anleitung könne man in der Chemie nicht experimentieren. „Interessant und ungefährlich müssen die Experimente sein“, erklärte Katrin Weber ihre Arbeit. Stündlich soll ein Experiment mit Kindern durchgeführt werden. Schon die Kleinsten sollen lernen, dass sie von der Chemie in allen Lebenslagen begleitet werden, so Weber. Die Kinder kommen ihrer Meinung nach viel zu spät in der Grundschule mit Naturwissenschaften in Kontakt. Begeistert erzählt sie von ihrer Vision: „Ich hoffe, dass es irgendwann gelingt, die Lückez wischen Vorschule und sechster Klasse zu füllen . Es muss doch möglich sein, ein permanentes naturwissenschaftliches Angebot für interessierte Kinder zu schaffen.“ In der Schulzeit ist das Exploratorium jetzt schon täglich bis 14 Uhr ausgebucht, freute sich Dr. Elizabeth Prommer über die Akzeptanz der „Mit-Mach-Welt“. Vom Prinzip des Exploratoriums, alles anfassen und ausprobieren zu dürfen, wurde dann auch Katherina Reiche ansteckt. Geduldig lies sie sich weitere Exponate aus Physik und Mathematik erklären. Den Dieb haben sie und die Kinder dann auch noch überführt: Nach allen Analyseergebnissen hatte der Bäcker die Juwelen gestohlen.

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