Landeshauptstadt: Ein Bayer in Potsdam will linke Kräfte bündeln
Die Potsdamer Linke hat mit der im April angekündigten Neustrukturierung der Parteibasis ernst gemacht und am Samstag den fünften der geplanten sieben Ortsverbände gegründet. Er umfasst den Bereich Stern-Drewitz-Kirchsteigfeld und hat 203 Mitglieder.
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Die Potsdamer Linke hat mit der im April angekündigten Neustrukturierung der Parteibasis ernst gemacht und am Samstag den fünften der geplanten sieben Ortsverbände gegründet. Er umfasst den Bereich Stern-Drewitz-Kirchsteigfeld und hat 203 Mitglieder. Bisher war der etwa 1000 Mitglieder starke Potsdamer Parteiverband in Basisorganisationen aufgegliedert, die zum Teil nur noch aus wenigen Mitgliedern bestanden und stark überaltert waren. Diese Struktur sei für die jüngeren Parteimitglieder nicht mehr attraktiv gewesen, erklärte Kreisvorsitzender Günther Waschkuhn. Schon in Vorbereitung auf die Oberbürgermeisterwahl hatte die Linke die Gründung von Ortsverbänden – wie in anderen Parteien längst üblich – mit etwa 150 bis 200 Mitgliedern angekündigt. Jetzt steht noch die Gründung der Verbände „Mitte“ und „südliche Vorstädte“ aus. Die Basisorganisationen sollen „als Wohnstuben-BOs“ weiter bestehen und den nachbarschaftlichen Zusammenhalt pflegen, sagte Waschkuhn, um die Kommunalpolitik werden sich aber künftig die Ortsverbände kümmern. Dafür sammle die Partei jetzt neue Kräfte.
Der Dank an Hans-Jürgen Scharfenberg für seinen Oberbürgermeisterwahlkampf wurde mit dem Ruf nach einer Verjüngung der Partei verknüpft und den sichert bereits der neue Vorstand des Ortsverbandes Stern-Drewitz-Kirchsteigfeld ab. Handelsvertreter Ewald Dähnrich ist mit 60 Jahren das älteste Mitglied, Student Matthias Kratky mit 22 das jüngste. Zum Vorstandsvorsitzenden wurde Klaus Mohrholz-Wensauer (38) gewählt, ein gebürtiger Bayer, der nach der Wende die Liebe und sein Aufgabengebiet im Osten fand. Seit zehn Jahren lebt er in Potsdam, engagiert sich in verschiedenen Vereinen und trat 2009 in die Linke ein. Warum ein Bayer sich ausgerechnet für diese Partei entschied, erklärte Mohrholz mit seinem Engagement für die Leute, deren Lebensstandard als Hartz-IV-Empfänger oder Geringverdiener immer weiter gesenkt werde. Politikverdrossenheit sei da die falsche Antwort. Er wolle vielmehr Veränderung durch aktives Handeln. dif
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