ATLAS: Ein Beispiel geben
Die Freunde der Garnisonkirche agieren in einem schwierigen Umfeld. Die Skepsis ist groß, das zeigt nicht zuletzt die Abstimmung zum Bürgerhaushalt.
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Die Freunde der Garnisonkirche agieren in einem schwierigen Umfeld. Die Skepsis ist groß, das zeigt nicht zuletzt die Abstimmung zum Bürgerhaushalt. Erstmals votieren die Potsdamer dafür, für eine Sache kein städtisches Geld auszugeben: Kein Stadtgeld für die Garnisonkirche. Das zeigt, dass das Projekt ohnehin nicht von einer Welle allgemeiner Sympathie ins Ziel getragen werden wird. Vor diesem Hintergrund ist es ungeschickt, wenn sich die Wiederaufbau-Sympathisanten nun offen über Baudetails streiten. Denn: So wichtig die Frage nach der Architektur der künftigen Turmkapelle für den einen oder anderen auch ist, der wichtigste Punkt ist klar: Äußerlich entsteht die Barockkirche originalgetreu, ein großer Sieg aus Sicht der Wiederaufbau-Befürworter. Was fehlt, ist das Geld. Das muss von vielen Klein- und einigen Großspendern kommen. Turm und Kirchenschiff kosten 100 Millionen Euro. Das ist eine ungeheure Summe. Wahr ist, dass Mäzene ihr Geld nur ungern in ein umstrittenes Vorhaben geben. Insofern gefährdet der Streit um Details das Gesamtprojekt. Und nicht zuletzt – daran erinnert Pfarrer Wilhelm Stintzing – soll die Kirche der Versöhnungsarbeit dienen. Da müssen deren Protagonisten mit gutem Beispiel voran gehen – und einen guten Kompromiss finden.
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