Von Michael Meyer: Ein bisschen Aberglaube bremst nicht 48 Potsdamer sind für den Berlin-Marathon gemeldet
„O je, das ist ja mein 13. Marathon, und ich bin ein bisschen abergläubisch, was Zahlen betrifft“, sagt Ulrike Stiller.
Stand:
„O je, das ist ja mein 13. Marathon, und ich bin ein bisschen abergläubisch, was Zahlen betrifft“, sagt Ulrike Stiller. Den 35. Berlin-Marathon am kommenden Sonntag wird sie deshalb aber nicht absagen. „Da muss ich jetzt durch“, meint die Potsdamerin, die nun ihren vierten 42,195-Kilometer-Lauf durch die deutsche Hauptstadt bestreiten wird. Der Berlin-Marathon stand auch 2003 am Anfang ihrer mittlerweile ein Dutzend Marathonläufe, nachdem sie erst zwei Jahre vorher mit lockerem Joggen begonnen und 2002 beim Potsdamer Frauenlauf ihre Wettkampf-Premiere erlebt hatte.
Inzwischen ist sie Stammgast verschiedener Lang- und Crossläufe; erst kürzlich gewann sie erstmals den diesjährigen Nuthetal-Crosslauf ihres Vereins, des Lauf- und Wandervereins Potsdam/Nuthetal. „Der war ein gutes Training und zeigte mir, dass ich derzeit gut drauf bin“, meint die 45-Jährige, die beruflich als Angestellte der Gemeindeverwaltung Nuthe- tal tätig ist. Mit dem Laufen hat sie einen herrlichen Ausgleich gefunden – und eine Form der Selbstbestätigung. „Ich bin noch fit und laufe so mancher Zwanzigjährigen davon“, freut sich Ulrike Stiller, die auch einmal den New-York-Marathon absolvieren will. Am Sonntag aber steht erst einmal der Kurs quer durch Berlin auf dem Programm, den sie mit der Startnummer F8087 in Angriff nehmen wird und in einer Zeit unter 3:45 Stunden bewältigen will.
48 Potsdamer stehen auf der Teilnehmerliste des 35. Berlin-Marathons; sechs von ihnen treten für den Lauf- und Wanderverein Potsdam/Nuthetal an. Gleich 16 rennen für den Potsdamer Laufclub (PLC). Beispielsweise Johannes Matthews, der mit der Startnummer 19 451 in der Hauptstadt seinen sechsten und insgesamt seinen 18. Marathonlauf bestreiten wird. „Ich habe diesmal ein Jubiläum“, erzählt der 46-Jährige. „Vor 20 Jahren bin ich nämlich meinen ersten Marathon gelaufen. Das war damals auch in Berlin, in der Wuhlheide.“ 1991 bestritt er seinen ersten Berlin-Marathon, und die 2:26:00 Stunden, mit denen er damals – noch für Lok laufend – der schnellste Potsdamer war, sind seitdem seine persönliche Bestzeit.
„Inzwischen sind die Ziele bescheidener geworden“, meint der Hobbyläufer, der beruflich als Fußbodenbeschichter tätig ist. „In diesem Jahr will ich unter den 2 Stunden 50 bleiben.“ Was einen besonderen Grund hat: Matthews hat sich zusammen mit seinen gleichaltrigen Klubkameraden Burkhard Brosius und Thorsten Mahrenholz auf das Rennen vorbereitet, das das Trio auch gemeinsam bestreiten will. „Und für meine beiden Mitläufer“, so Matthews, „wäre das eine neue Bestzeit.“
Eigentlich wollte auch Olaf Beyer mitlaufen – der PLC-Sportwart muss aber passen. „Ich kann schon seit Juni nicht mehr richtig trainieren und werde im Oktober am linken Knie operiert. Daher bin ich jetzt lieber vorsichtig“, sagt der 51-jähri- ge 800-Meter-Europameister von 1978.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: