zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Ein bisschen lieblos

AUSSTELLUNG ÜBER PLATZ AM ALTEN MARKT

Stand:

AUSSTELLUNG ÜBER PLATZ AM ALTEN MARKT LINKS UND RECHTS DER LANGEN BRÜCKE Ein Gästebuch liegt nicht aus. Vielleicht zum Glück. So können die Besucher der Ausstellung mit den Ergebnissen des Wettbewerbs zum Alten Markt ihren Unmut nicht abladen. Es geht nicht um die dargestellten Arbeiten, es geht um die Art der Präsentation im Foyer der Fachhochschule Potsdam. Darstellungen von Stadtplanern und Landschaftsarchitekten haben nun einmal einen gewissen Charme der Sachlichkeit. Für eine Ausstellung hätten sie jedoch lukullischer aufbereitet werden müssen. Gute Beispiele hierfür hat der Sanierungsträger Potsdam in der Vergangenheit geliefert. Und auch die wunderschöne Schau „Minervas Mythos“ zum Stadtschloss im Jahre 2001 ist unvergessen. Das Foyer der Fachhochschule ist kein schöner Rahmen für eine solche Schau, die sich immerhin mit einem der am meisten diskutierten und am heißesten umstrittenen Potsdamer Zukunftsprojekte befasst. Eigentlich müsste unter Berücksichtigung der Stimmungslage viel mehr geschehen, um die Potsdamer und die Freunde der Stadt für die Strategie zu begeistern, den alten Stadtkern wieder an seine historische Gestalt anzunähern. Umfragen, seien sie nun von der PDS oder von anderen in Auftrag gegeben worden, zeigen nämlich, dass das Verhältnis von Befürwortern und Gegnern allenfalls fifty-fifty steht. In Potsdam besteht eine andere Situation als zum Beispiel in Dresden, wo die Begeisterung für den kurz vor der Vollendung stehenden Wiederaufbau der Frauenkirche einhellig zu sein scheint. Bürgerschaftliches Engagement gibt es aber auch in Potsdam, wie unter anderem der Stadtkanal und das Fortunaportal belegen. Zu erwähnen sind außerdem die zahlreichen Vereine, die sich um das historische Potsdam kümmern. Auf einen geht die jetzt in den Bahnhofspassagen gezeigte Ausstellung „Gewerbe in Potsdam einst und jetzt“ zurück. Gewiss, auch diese Präsentation ist nicht professionell, aber sie zeigt viele Exponate, die mit Potsdam verbundene Menschen in ihrer Freizeit angefertigt haben. Dazu gehören unter anderem Modelle nicht mehr vorhandener historischer Bauten. Aus den Eintragungen des hier ausliegenden Gästebuches ist abzulesen, dass sich die Besucher, mehr als im Fachhochschul-Foyer, angesprochen fühlen. Günter Schenke

Günter Schenke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })