Landeshauptstadt: Ein Brief an Kate

Ohne Studio Babelsberg geht in Sachen Prominenz sogar beim Bambi nichts: „Wir haben Kate Winslet einen Brief geschrieben und sie zum Bambi eingeladen“, sagte gestern Studio-Vizechef Christoph Fisser. Auf das Schreiben habe es zwar nicht gleich eine Antwort gegeben, aber „jetzt hat es doch noch geklappt“. Die britische Schauspielerin hatte erst im Februar einen Oscar als beste Darstellerin im Babelsberg-Film „Der Vorleser“ erhalten. Die Verfilmung des Bestsellers über eine ehemalige KZ-Aufseherin war zu großen Teilen in Babelsberg gedreht worden. Nun schritt Winslet in einem schwarzen Kleid mit silbern gewirktem Oberteil über den roten Teppich in der Metropolis-Halle – Interviews gab sie jedoch nicht.

Dass auch Christoph Waltz zu den Bambi-Preisträgern 2009 gehört, ist für Studio-Chef Fisser nur folgerichtig. Waltz überzeugte mit einer grandiosen Leistung in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“, der ebenfalls in Babelsberg gedreht worden war. „Beide Filme haben es verdient, sind weltweit erfolgreich“, sagte Fisser, der mit seiner Tochter Lara über den roten Teppich schritt. Und noch ein „Babelsberger“ gehörte am Abend zu den Preisträgern: Der deutsche Hollywood-Regisseur Roland Emmerich („2012“), der im benachbarten Studio bereits seinen neuen Film „Anonymous“ über Shakespeare vorbereitet, der ab März gedreht werden soll. „Er saß gerade noch im Studio und hat im Smoking gearbeitet, bevor es hier losging“, sagte Fisser.

Die Bambi-Verleihung, die auch 2010 in Potsdam stattfindet, sei als größte deutsche Medienveranstaltung für die ganze Region wichtig, so Fisser. Gleichzeitig stellte er in Aussicht, dass Studio Babelsberg auch für die Verleihung 2010 für prominente Gäste sorgen wird. „Wir erwarten ein sehr starkes Frühjahr im Studio mit drei bis vier internationalen Produktionen.“ Damit wäre die Flaute, eine Folge der Finanzkrise, vorbei. Im Sommer hatte das Studio für einen Teil der Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet. SCH/JaHa