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Potsdam Royals: Ein Bulldozer plättet die Bulldogs

Eine rundum gelungene Premiere an neuer Spielstätte erlebten die Footballer der Potsdam Royals. Vor über 1000 Zuschauern im Stadion Luftschiffhafen gewannen sie ihre diesjährige Zweitliga-Auftaktpartie mit 40:25 gegen Bielefeld. Herausragender Potsdamer Akteur war dabei der US-Neuzugang Derek Elliott.

Von Tobias Gutsche

Nicht selten werden die Treppen im Stadion Luftschiffhafen zu Trainingszwecken genutzt. Hoch und runter scheuchen Potsdamer Coaches dort ihre Sportler, immer wieder, das fördert die Kondition. Als am vergangenen Samstagabend dort Dutzende Athleten zur Haupttribüne emporstiegen, auf ihr ein Stück entlangliefen und dann über einen anderen Gang hinabkehrten, gab es aber einen anderen Grund für die Bewältigung dieser Strecke. Es war die Ehrenrunde, die das Football-Team der Potsdam Royals nach seinem Auftaktsieg in der Zweitliga-Saison 2016 drehte.

Mit 40:25 gewannen die Königlichen gegen die Bielefeld Bulldogs. Und das vor über 1000 Zuschauern. Eine rundum gelungene Premiere am neuen Spielort. „Die Stimmung“, sagte Royals-Cheftrainer Michael Vogt, „war top. So muss es sein, so soll es weitergehen. Und es können gerne noch mehr Zuschauer werden.“

Beim Passspiel der Royals haperte es noch

Dass es sich lohnt, ein Footballspiel im Luftschiffhafen zu besuchen, wurde am Samstag schnell klar. Es ist ein Erlebnis, eine Attraktion. Taktikliebhaber kommen ebenso auf ihre vollen Kosten wie Leute, die einen intensiven Körpereinsatz im sportlichen Wettstreit mögen. Bis zur nächsten Heimpartie der Royals dauert es aber noch etwas. Zunächst stehen für die Potsdamer nun fünf Auswärtsduelle auf dem Programm, ehe sie am 25. Juni wieder zu Hause ran dürfen.

Dann werde sich seine Mannschaft dem eigenen Publikum auch auf einem weitaus höheren Level im Vergleich zum Auftakt gegen Bielefeld präsentieren, versprach Coach Michael Vogt. Denn trotz des Sieges sei die Leistung „noch nicht das Gelbe vom Ei“ gewesen. Vor allem beim Passspiel in der Offensive haperte es, was Vogt zufolge allerdings kaum anders zu erwarten gewesen sei im ersten Saisonspiel unter Wettkampfbedingungen: „Gute Passspielzüge zu etablieren, braucht seine Zeit.“ Entsprechend schwer fiel es dem neu verpflichteten US-Quarterback Zachary Shaw am Samstag, seine Würfe erfolgreich an einen Mitspieler zu bringen. Erst im letzten Viertel legte er zwei Touchdown bringende Pässe hin.

Derek Elliott trumpft nach längerer Pause auf

Wenn die Potsdamer gelungene Angriffsaktionen inszenierten, dann vorrangig über Läufe. Herausragend dabei war Derek Elliott. Der neue US-Amerikaner schnappte sich zigmal das eierförmige Spielgerät und rannte in beeindruckender Manier los. Entweder schüttelte er die Kontrahenten mit temporeichen Bewegungen ab. Oder aber er räumte die gegnerischen Verteidiger aus dem Weg, indem er seine ganze Kraft einsetzte, die sich aus 100 Kilogramm, verteilt auf 1,88 Meter Körperhöhe, speist – dabei wirkte der Modellathlet wie ein Bulldozer, der die Bulldogs aus Bielefeld überrollte, sie förmlich plättete. Zwei seiner vielen Raum erobernden Läufe krönte er mit Touchdowns.

Starker Auftritt – nach zweieinhalbjähriger Karrierepause. Diese begann mit dem Ende seiner Zeit am Valley City State College, wo der Running Back in seinem letzten Jahr 13 Schulrekorde brach und als sogenannter All American zu den besten Collegespielern der USA zählte. „Aber als ich meinen Abschluss hatte, fing ich an zu arbeiten und habe das Footballspielen deshalb sein lassen“, erzählte der 25-jährige Derek Elliott, der nun jedoch von Royals-Trainer Michael Vogt zu einem Comeback – in Potsdam – überzeugt wurde. Und dabei profitiert er von seinem nach dem College eingeschlagenen beruflichen Weg: „Ich habe als Fitness-Coach gearbeitet. Mein Körper ist dadurch gut in Form geblieben.“ Das bekam am Samstag Bielefelds Abwehr zu spüren. 

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