Landeshauptstadt: Ein Erfinder und die Allianz für Kinder
Uwe Peter Braun lud zur Gründung einer Stiftung ein, die Straßenverkehrsopfern helfen will
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Es ist sicher viel leichter eine „Allianz für Kinder“ zu schmieden, wenn man Peter Uwe Braun heißt. Der überaus erfolgreiche Erfinder im Bereich Licht- und Lasersysteme, mehrfach mit Innovations- und Unternehmerpreisen ausgezeichnet, zusammen mit Hasso Plattner Mitbegründer des Innovationszentrums in Golm, fühlt sich Unfallopfern im Straßenverkehr besonders verpflichtet und möchte mit seiner Stiftung vor allem den Schwächsten helfen, wenn es die Eltern bei einem Crash auf der Autobahn oder der Landstraße schwer getroffen hat: den Kindern.
Gerade seine enge Verbindung zur Automobilindustrie ließ die Idee zu Hilfen für diesen Personenkreis reifen: Braun erfand eine Anlage, die selbst kleinste Fehler bei der Lackierung ausmachen kann sowie ein Antiblendlicht (ABL), das 2008 in Lenzen (Prignitz) in die Serienproduktion gehen wird. Aus der ABL-Produktion soll denn auch ein Gewinn-Anteil an die Stiftung abgeführt werden.
„Doch ohne meine Frau Andrea hätte die Allianz wohl nicht so schnell Form angenommen“, sagte Braun am Mittwochabend, als er Freunde und Unterstützer seiner Stiftung ins Minirestaurant „Gusto“eingeladen hatte. „Ich habe viele Ideen, meine Frau aber zögert nicht lange und nimmt sich der praktischen Umsetzung an.“Andrea Braun ist aber nicht nur die Stiftungsmitbegründerin, sondern auch deren stellvertretende Vorstandsvorsitzende. „Wir wollen nach Unfällen schnell helfen, wollen eingreifen, wenn sich andere Unterstützung lange verzögert. Wir denken an medizinische wie psychologische Betreuung. Es braucht aber auch viel Geduld und kontinuierliche Unterstützung, um jungen Menschen, die durch Unfall ihre Eltern verloren haben, die Zukunftszuversicht wieder zu geben.“ Diese Wegbegleitung könnte bis zur Aufnahme eines Studiums andauern“, erläuterte sie das Anliegen des Vereins. Zwei Fälle für Hilfen würden schon geprüft.
Der Treff im Gusto war übrigens mit Bedacht gewählt, denn auch Restaurant-Chef Mario Giordano gehört zum siebenköpfigen Stiftungsvorstand und will ebenfalls eingreifen, wenn es um wenig oder gar nicht versorgte Kinder von Unfallopfern geht. Giordano könne sehr gut mit jungen Leuten umgehen, versicherte Braun. Und Giordano wiederum outete sich im Gespräch: er habe nicht immer hinter der Theke gestanden, sondern einige Jahre auch als Sozialarbeiter und Erzieher gearbeitet.
Der Stiftungs-Verein hat bereits 45 Mitglieder und die meisten kommen aus der Autobranche, die zwar ihre Karossen im Verkehr immer sicherer zu machen versucht, Unfälle aber nie wird ausschließen können. Auch ein ADAC-Vorstandsmitglied gehört dazu. Vorerst sollen sich die Aktivitäten auf die Länder Brandenburg und Berlin erstrecken, später möchte man dann aber deutschlandweit agieren.
War das Treffen im Gusto erst einmal ein freundlicher Gedankenaustausch, so soll es mit der Öffentlichkeitsarbeit am 31. Januar 2008 richtig losgehen. An diesem Tag wird es eine große Veranstaltung im Potsdamer Stadthaus geben, bei der auch Oberbürgermeister Jann Jakobs dabei sein wird. Dann will sich die Allianz für Kinder präsentieren und weitere Mitstreiter suchen. H. Dittfeld
H. Dittfeld
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