Sport: „Ein exotischer Leckerbissen“ Chinas Nationalteam bei Potsdams Wasserballern
Das Reich der Mitte ist im Aufbruch. Doch nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung Chinas kann sich seit einigen Jahren sehen lassen – auch im sportlichen Bereich greifen die Asiaten geballt an.
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Das Reich der Mitte ist im Aufbruch. Doch nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung Chinas kann sich seit einigen Jahren sehen lassen – auch im sportlichen Bereich greifen die Asiaten geballt an. Eine Kostprobe ihrer gewachsenen Leistungskraft wollen die Wasserballer der chinesischen Nationalmannschaft morgen Abend in Potsdam geben. In der Schwimmhalle am Brauhausberg trifft das Team auf die Männer des OSC Potsdam, das derzeit verlustpunktfrei an der Spitze der 2. Wasserball-Bundesliga Ost steht.
Das chinesische Auswahlteam befindet sich gerade in der heißen Vorbereitungsphase auf die Wasserball-Weltmeisterschaften im australischen Melbourne und gastiert derzeit in Deutschland. „Dass die Mannschaft auch in Potsdam einen Trainingsabend absolvieren will, freut uns natürlich“, sagt OSC-Coach Peter Driske. „Für unsere Jungs ist das ein exotischer Leckerbissen, der zudem eine tolle Abwechslung zum Ligaalltag ist.“
Dass die Potsdamer die Chinesen empfangen können, geht letztlich auf eine Empfehlung des Berliner Schwimmverbandes zurück. Die OSC-Männer genießen in der Hauptstadt einen guten Ruf – nicht erst seitdem sie sich vor anderthalb Jahren in Berlin erfolgreich der australischen Nationalmannschaft und 2006 der kanadischen Auswahl stellten. Also nahm Driske Kontakt zur chinesischen Mannschaft auf. Er wollte sie sich beim Spiel gegen Spandau 04 ansehen, und da der Schiedsrichter kurzfristig ausgefallen war, nahm der Coach gleich selbst die Pfeife in die Hand. Das Match gegen das Spandauer Team war nur eines von vielen Spielen, die auf dem Plan der Chinesen zur WM-Vorbereitung stehen. Von Berlin aus wird die Mannschaft Ende des Monats direkt nach „Down Under“ fliegen.
War das Abschneiden des chinesischen Teams bei der WM 2005 mit dem letzten Platz und keinem gewonnenen Spiel noch sehr dürftig, hat sich nach der Meinung Peter Driskes seitdem viel getan. „Eine super durchtrainierte Mannschaft mit großen athletischen Wasserballern ist das“, sagt der OSC-Coach. „Wahrscheinlich fehlt es dem Team aber noch ein wenig an der notwendigen internationalen Härte.“
Bevor es morgen Abend auf dem Brauhausberg ordentlich zur Sache geht, sehen sich die asiatischen Gäste am Nachmittag noch die Trainingsstätten im Luftschiffhafen an, sind im Schwimmhallen- Bistro zum Abendessen eingeladen und absolvieren dann mit den OSC-Mannen ab 20 Uhr ein gemeinsames Training. Der Startschuss zum offiziellen Trainingsspiel fällt um 20.45 Uhr. „Meine Jungs sind natürlich schon ein bisschen aufgeregt“, sagt Driske. „Aber wir werden uns nicht unter Wert verkaufen und ordentlich mitspielen.“
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