Landeshauptstadt: Ein Fest für die Brücke
Verein Berliner Vorstadt wünscht sich von der Schlösserstiftung „Masterplan“ für die Schwanenbrücke
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Berliner Vorstadt - Ein gusseiserner Schwan hängt an einer Pappel in der Schwanenallee. Er zierte einst die historische Brücke über den Hasengraben und wurde jetzt rekonstruiert. Soweit die Realität. Oben auf dem Tier steht ein Bild des Potsdamer Malers und Grafikers Christian Heinze. Es zeigt die Vision: Die Schwanenbrücke, wie sie vor ihrer Zerstörung im Jahre 1945 ausgesehen haben mag. Ein Sandsteinbauwerk mit schlanken Kandelabern und den namensgebenden Schwänen an den Brückenköpfen.
Zu sehen waren beide Artefakte, Schwan und Bild, auf dem gestrigen 4. Schwanenbrückenfest, das vom Verein Berliner Vorstadt veranstaltet wurde. Der Verein organisiert alljährlich ein solches Fest, um Spenden für den originalgetreuen Wiederaufbau des königlichen Bauwerks zu sammeln. Der Kuchenverkauf im vergangenen Jahr habe immerhin über 1000 Euro für die Brücke eingebracht, so Horst Obermayr vom Verein. Der Absatz beim gestrigen Kuchenbasar bei strahlendem Sonnenschein konnte in dieser Hinsicht hoffnungsfroh stimmen.
Aber es gehe bei den Festen nicht nur um das Geld, sondern „um die Idee“, sagte Wilhelm Buhr, Schatzmeister des Vereins. Auch könne man auf größere Spenden hoffen, wenn für potenzielle Großspender sichtbar werde, dass sich Menschen für den Aufbau der Brücke engagieren.
Eine große Einzelspende konnte der Verein gestern bereits verbuchen. Hans-Peter Warnecke von der Aktionsgemeinschaft für den Aufbau der Potsdamer historischen Innenstadt (Agaphi) übergab Buhr einen Spendenscheck über 1000 Euro. Spannend daran: Das Geld stammt eigentlich nicht von Agaphi, sondern vom Schwanenritterorden, einer ursprünglich im 15. Jahrhundert von Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg gegründeten Ordensgemeinschaft, die vor über 30 Jahren als gemeinnützige Vereinigung wiedergegründet wurde. Bei einer Zusammenkunft von Agaphi mit dem Schwanenritterorden vor zwei Jahren hätten die Ordensleute Agaphi einen Geldbetrag zur freien Verfügung übergeben, so Warnecke. Aus diesem Säckel stammt nun die Brückenspende von Agaphi.
Angesichts der unermüdlichen Arbeit des Vereins im Dienste der Brücke wünscht sich Peter Daniel, Vorsitzender des Vereins Berliner Vorstadt, dass nun auch die Schlösserstiftung als Eigentümerin der Brücke aktiv wird. „Wir haben den ersten Schritt gemacht“, so Daniel. Nun wünsche er sich von der Stiftung einen „Masterplan“ für die Brücke. HC
HC
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