Landeshauptstadt: Ein ganzes Pappelwäldchen wird gefällt
Die 140 Bäume am Spielplatz Altes Rad sind nicht mehr bruchsicher
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Eiche - Am Spielplatz Baumhaselring in der Siedlung Altes Rad schauten die Anwohner Ortsbeiratsmitglied Hermann Biro und Jutta Scholz gestern Vormittag verwundert auf die Männer, die sich im angrenzenden Pappelwäldchen zu schaffen machen. Weder das Vertretungsgremium des Ortsteils Eiche noch die Anlieger und Nutzer des Spielplatzes waren bisher informiert worden, dass die Stadtverwaltung – deren Mitarbeiter vor Ort waren – wahrscheinlich bereits in der ersten Märzhälfte dort alle 140 Bäume fällen lassen will.
Einzuwenden hat Jutta Scholz gegen die Fällung allerdings nichts. Wenn stärkerer Wind die Bäume ins Schwingen bringt, verlebt sie unruhige Nächte. „Jederzeit kann ein Stamm auf unser Hausdach fallen“, befürchtet sie. „Selbst bei Windstille brechen hin und wieder starke Äste nieder.“ Schon vor dem Orkan „Kyrill“ stürzte ein Baum um und zerschlug das Geländer zum Spielplatz. Laut Herbert Claes, Bereichsleiter Grünflächen, hat ein Gutachten bestätigt, dass die seit 40 Jahren an diesem ungünstigen Standort bis zu 20 m hoch aufgewachsenen Pappeln nicht mehr bruchsicher sind. Dies treffe auch auf die noch gesunden Bäume zu, wenn sie durch die Fällung der anderen freigestellt würden.
Deshalb gebiete es die Gewährleistung der Verkehrssicherheit und vor allem der Schutz der hier spielenden Kinder, das Wäldchen komplett wegzunehmen. Die Anwohner werde man vor Beginn der Arbeiten informieren. Dafür müsse dann auch der Spielplatz zeitweise gesperrt werden. Die mit dem Fällen beauftragte Firma soll das Holz zur weiteren Verwertung übernehmen. Dadurch hofft man einige Euro zu sparen, denn die Arbeiten werden aus der Stadtkasse bezahlt.
Nach der Rodung und der Abfuhr des Holzes soll die 3000 Quadratmeter große Fläche des Pappelwäldchens nicht brach liegen. Zwischen die Stubben, die im Boden bleiben, und dem bei den Fällungen so weit wie möglich zu schonenden Unterholz werden neue Bäume und Sträucher gepflanzt. Als Massenware aus Forstbaumschulen bezogen, sollen sie nach und nach aufwachsen. Über die Arten sind sich die Fachleute noch nicht ganz einig. In Frage kommen Eiche, Linde, Hainbuche, vielleicht auch Spitzahorn und Birke. E. Hoh
E. Hoh
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