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ATLAS: Ein Gesicht

Guido Berg über den neuen Bauservice der Potsdamer Stadtverwaltung

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Der Verwaltungsapparat der Vergangenheit war ein monströses Gebilde, das man an verschiedenen Stellen zwacken musste, damit es sich bewegt. Als Struktur blieb es nicht greifbar. Jeder hat ihn in Erinnerung, den Amtsmann, der notorisch seine Unzuständigkeit erklärte und zu einem Kollegen schickte, der seinerseits nicht zuständig war. Ärgerlich waren auch die Antragsformulare, die bei dem oder dem Amt in der oder der Straße zu bekommen waren und ausgefüllt bei der Soundso-Stelle in der anderen Straße abzugeben waren. „Mit dem Antrag gehen Sie dann“ – wer hat es nicht noch im Ohr? Für den Baubereich ändert sich diese Situation nun, die Verwaltung inklusive aller ihrer Ämter beginnt sich als ein Organismus wahrzunehmen, der seinem Gegenüber künftig ein und dieselbe Stelle zuwenden will, eine Schnittstelle zum Bürger, ein Gesicht. Dieser Identitäts- und Mentalitätswechsel der Verwaltung beruht nicht auf reine Freiwilligkeit. Sie ist vielmehr eine Anpassungsreaktion auf eine schneller gewordene Welt, die auf die Binnenlogiken der Bürokratie keine Rücksicht mehr nehmen will. Für Bauwillige ist diese Entwicklung allemal gut. Viele Wege werden ihm künftig erspart. Mit Galilei könnte man sagen, die Verwaltung, „sie bewegt sich doch“.

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