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Landeshauptstadt: Ein Goethe zum 102. Geburtstag Schwarzer Kaffee hielt Jubilarin in Schwung

Berliner Vorstadt - Mit einem Glas Sekt in der Hand begrüßte Frieda Kraatz gestern jugendlich strahlend ihre vielen Gäste. Stolze 102 Jahre wurde die gebürtige Bornimerin und ist damit nun die „dienstälteste“ Bewohnerin des Bürgerstifts in der Ludwig-Richter-Straße.

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Berliner Vorstadt - Mit einem Glas Sekt in der Hand begrüßte Frieda Kraatz gestern jugendlich strahlend ihre vielen Gäste. Stolze 102 Jahre wurde die gebürtige Bornimerin und ist damit nun die „dienstälteste“ Bewohnerin des Bürgerstifts in der Ludwig-Richter-Straße. Lange lebt die Jubilarin allerdings noch nicht hier im Seniorenzentrum, berichtet ihr Sohn Dieter Kraatz. Erst vor drei Jahren war die damals 99-Jährige wegen Handwerksarbeiten aus der Bornstedter Wohnung in der sie bis dahin allein lebte übergangsweise dorthin gezogen. „Aber dann hat meine Mutter die Gemeinschaft und die Betreuung so gut gefallen, dass sie aus eigenem Wunsch im Stift blieb“, so der Sohn weiter.

Und dass es ihr dort sehr gut geht, merkt man der alten Dame wahrhaft an. „Der Kopp ist immernoch fit, nur die Beine wollen halt nicht mehr so“, meint die für ihr gutes Gedächtnis im Bürgerstift bekannte Seniorin lächelnd. Und das stellte sie dann gemeinsam mit Gratulant Oberbürgermeister Jann Jakobs auch gleich unter beweis. Passend zum kommenden Wochenende rezitierten sie gemeinsam für die Geburtstagsgesellschaft Goethes „Osterspaziergang“, den Frieda Kraatz noch zu Schulzeiten auswendig lernen musste. An die erinnere sie sich noch besonders gut, so die 102-Jährige. Aber auch an ihre Ausbildung in der Strickerei am früheren Brandenburger Platz, dem heutigen Luisenplatz.

Die dortige Arbeit bis zu ihrer Pensionierung und die Pflege ihres großen Gartens habe seine Tante jung gehalten, behauptet zumindest Frieda Kraatz“ Neffe Dieter Kriesten. Sie selbst hingegen führt ihr imposantes Alter eher auf eine gute Tasse starken schwarzen Kaffees am Morgen zurück. „Und hin und wieder vielleicht auch einen kleinen Schnaps“, gesteht sie Jakobs auf seine Frage nach dem Rezept zum 100 Jahre werden. Bei der großen Zahl an über Hundertjährigen in der Stadt, habe aber vielleicht auch die Potsdamer Luft zu Frieda Kraatz besonderer Vitalität beigetragen, ergänzt der Oberbürgermeister noch die Liste an Geheimrezepten.

Dieter Kraatz und seine Frau Helga, aber wissen, dass ein großer Teil des Wohlergehens ihrer Mutter der guten Pflege im Bürgerstift geschuldet ist. Und diese sei heutzutage ja nicht mehr selbstverständlich, gibt die Schwiegertochter dankbar zu bedenken. Beide wünschen dem Geburtstagskind für die Zukunft, dass sie dort auch weiterhin einen glücklichen und zufriedenen Lebensabend verbringen kann. Und besonders gestern an der Geburtstagstafel mit Kaffee und Kuchen im Kreise ihrer Gratulanten, sah es ganz danach aus, als ob Frieda Kraatz dieser auch im kommenden Lebensjahr außerordentlich gut gelingen könnte.

Anja Garbe

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