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50 Flüchtlinge sollen in eine Container-Anlage neben die Kita „Tönemaler“ in der David-Gilly-Straße im Bordstädter Feld ziehen.

© dpa

Flüchtlingsheim im Bornstedter Feld: Ein großes Lob für Potsdam

Im Bornstedter Feld soll neben einer Kindertagesstätte eine Flüchtlingsunterkunft entstehen. Bei einer Bürgerversammlung zeigte sich, wie solidarisch Potsdam sein kann. Eine schöne Stadt, meint PNN-Autor Henri Kramer in seinem Kommentar.

Stand:

Die Mehrheit der Anwohner am Bornstedter Feld hat ganz offensichtlich keine Probleme damit, dass demnächst rund 50 Flüchtlinge in eine Container-Anlage neben die Kita „Tönemaler“ in der David-Gilly-Straße zieht.

Trotz aller Kritik im Vorfeld an der städtischen Informationspolitik in diesem Fall lief vor Ort die erste Bürgerversammlung am Donnerstagabend in einer Art und Weise ab, dass sich die Potsdamer tatsächlich als Bewohner einer solidarischen Stadt fühlen dürfen. Da gab es unter den mehr als 350 Besuchern zwar anfangs auch Stimmen, warum ausgerechnet die Flüchtlinge nun auch im Bornstedter Feld untergebracht werden. Oder dass die Stadt das Geld besser in andere Projekte – nur für die Potsdamer – investieren sollte.

Doch: Gegen solche (Schein-)Argumente gab es sofort Buh-Rufe und Widerspruch. Da bot eine Lehrerin spontan ehrenamtlichen Sprachunterricht an, eine andere Anwohnerin wollte spontan ein Integrationsfest organisieren. Mitglieder der evangelischen Gemeinde in Bornstedt erinnerten an die Pflicht zur Solidarität. Und eine junge Frau erzählte, wie präsent ihr noch die Erinnerungen seien, als vor einigen Jahren ein geplantes Asylbewerberheim an der Kirschallee an Anwohnerprotesten scheiterte – und wie positiv dagegen jetzt die Stimmung sei.

In dieser Flut verbaler Willkommenskultur gingen die Bedenkenträger unter und später wortlos aus den Raum. Potsdam, eine schöne wie auch solidarische Stadt.

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