
© G. Pohl
Sport: Ein guter Satz war zu wenig
Der SC Potsdam unterliegt Aachen 1:3 und beendet das Jahr auf dem 5. Tabellenplatz
Stand:
Dieses 1:3 (25:17, 21:25, 19:25, 15:25) des SC Potsdam im letzten Heimspiel des Jahres gegen die Ladies in Black vom Post-Telekom Sportverein 1925 Aachen vor 1 050 Zuschauern in der gut besuchten MBS-Arena war nichts für schwache Nerven.
Mit diesem Ergebnis beendet das Team der Trainer Alberto Salomoni und Andrea Ebana auf dem 5. Tabellenplatz (15 Punkte), unmittelbar hinter dem amtieren Deutschen Meister, dem Schweriner SC, das Jahr 2013. Das ist bisher das beste Ergebnis seit der Zugehörigkeit der Potsdamerinnen zur 1. Bundesliga. „Wir haben von den neun Meisterschaftsspielen immerhin sechs gewinnen können und waren nur dreimal unterlegen, wo gegen Stuttgart und Wiesbaden durchaus mehr möglich gewesen war. Da sind under anderem die bemerkenswerten Erfolge gegen die deutschen Volleyballgrößen aus Schwerin, Dresden sowie Vilsbiburg zu nennen, und das bei den schwerwiegenden Ausfällen von Lucia Fresco und Nikola Radosova. Das hat uns kaum einer vor Saisonbeginn zugetraut“, bilanzierte der für den sportlichen Bereich zuständige Teammanager Eugen Benzel unmittelbar nach dem Auftritt des Teams gegen die Ladies in Black.
Diese erwiesen sich an diesem Abend als der erwartet schwere Gegner, „ich habe sie so erwartet“, bemerkte Cheftrainer Alberto Salomoni. Dabei sah es im Auftaktsatz recht gut für sein Team aus. Der SC Sechser mit Kathy Radzuweit, Lisa Rühl, Elisa Muri, Lisa Gründing, Josephine Dörfler sowie Jessica Rivero hatte sofort das Geschehen fest in der Hand und enteilte schnell auf 8:4 und 16:7, das Spiel lief und keiner zweifelte an einem guten Ende. Hier setzten vor allem Jessica Rivero, Lisa Gründing und Nikol Sajdova die zählbaren Akzente. Beim Stand von 24:14 gab es eine Schrecksekunde für den SC Potsdam. Lisa Gründing trat bei einer Abwehr auf den Fuß von Lisa Rühl, knickte dabei um und musste die Halle zu einer kurzen Behandlung verlassen. Der Ausfall machte sich sofort im Spielfluss bemerkbar. Im zweiten Spielabschnitt konnte die 20-Jährige jedoch wieder eingesetzt werden. Nach 23 Minuten war beim 25:17 der erste Satz vorbei, die Gastgeberinnen führten verdient mit 1:0. Alle in der Halle hofften nun, dass es so weitergeht. Doch die Ladies in Black hatten sich nun bestens auf die Potsdamer Spielweise eingestellt. Bis zum 5:3 lief es aus SC-Sicht noch planmäßig. Beim Stand von 7:8 ging die Führung erstmalig an Aachen und der gute Spielfluss des ersten Satzes war weg. Das 21:25 und der 1:1-Ausgleich waren die Folge.
Den Gästen gelang es, das teilweise sehr auf Jessica Rivero zugeschnittene Spiel durch eine gute Blockarbeit zu neutralisieren und selber die Akzente in der Arena zu setzen. Dennoch gelang es der 18-jährigen Potsdamerin, noch 21 Punkte zu erzielen. „Ab dem zweiten Satz haben wir das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, so der Gästetrainer Rojko Marek, welcher zu Recht Lisa Rühl als beste Spielerin ehrte. „Aachen hat daran geglaubt, die Punkte zu machen“, bemerkte Salomoni. Er brachte dann, um den eigenen Aktionen mehr Variabilität zu verleihen, im dritten Satz Neuzugang Marie-Pier Murray Methot, die seit zwei Wochen mit dem Team trainiert. Immerhin führte sie sich mit vier Punkten ein und sollte im weiteren Saisonverlauf bei der Potsdamer Verletztenliste eine Option sein. „Sie hat schon einige Akzente setzen können“, schätzt der Coach ihren ersten Auftritt ein. Dennoch war der SC Potsdam weit von dem entfernt, was die Mannschaft zum Auftakt geboten hat. Sie fand bis zum vierten Satz keine Mittel gegen die nie aufgebenden Gäste. Aachen war flexibler, hatte eine sichere Annahme und fand im Angriff immer wieder die Lücken, um zu punkten. So war die 1:3-Niederlage nach 97 Minuten auch in Ordnung.
„Wir haben noch nicht die Konstanz, alle zu schlagen, das haben wir heute gesehen. Ab dem zweiten Satz hat sich Aachen gesteigert, wir nicht und sind aus dieser Situation nicht mehr herausgekommen. Wir haben heute drei Punkte verloren, dieses alles ist eine Lehre für uns. Jedes Spiel ist anders. Als sich Aachen stabilisiert hatte, waren sie nicht mehr aufzuhalten. Wir haben nicht verloren, sondern Aachen hat gewonnen“, lautet das Fazit von Alberto Salomoni. Eine sichtlich enttäuschte Lisa Rühl ergänzte: „Traurig war der Ausgang, wo wir so gut begonnen haben“. Jetzt wird noch bis 21. Dezember trainiert und dann geht das Team in den verdienten Weihnachtsurlaub.
Gerhard Pohl
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