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Landeshauptstadt: Ein Häkchen hinter 50 Kita-Plätzen

Oberlinhaus eröffnet im Frühjahr in Eiche Kindertagesstätte / 12 000 Kinderbetreuungsplätze im Plan 2009

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Eiche - 12000 Kita- und Hortplätze werde die Stadt Potsdam im kommenden Jahr vorhalten. Das entspreche der Bevölkerung einer Kleinstadt, sagte gestern Jugendamtsleiter Norbert Schweers. Die entsprechende Bedarfsplanung für die Landeshauptstadt werde derzeit erarbeitet und den Stadtverordneten in ihrer nächsten Sitzung Anfang September vorgelegt. Um den Bedarf zu decken, müssten 2009 rund 400 Kinderbetreuungsplätze geschaffen werden. Dazu zähle auch die im Bau befindliche Oberlin-Kita in Eiche, die mit Eröffnung im ersten Quartal des nächsten Jahres 50 Plätze für Kinder bietet. „Hinter diese 50 kann ich dann schon mal ein Häkchen machen“, sagte die Jugendbeigeordnete Elona Müller beim gestrigen Baustellenrundgang.

Der Anblick erinnerte den einen an einen Dreiseithof, den anderen an einen Kreuzgang im Kloster. Gelungen fanden alle die Verbindung des alten mit Fachwerk durchzogenen Backsteinbaus mit dem neuen Gebäudetrakt. Man habe sich bemüht, dem Alten nachzueifern, sagte Matthias Fichtmüller, Vorstandsvorsitzender des Vereins Oberlinhaus. 1,3 Millionen Euro investiere der Träger in Sanierung und Neubau der Tagesstätte, in der Kinder im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren in altershomogenen Gruppen spielerisch auf das Leben vorbereitet werden.

Die großen Festlichkeiten im Kirchenkalender sowie Morgen- und Tischgebet gehörten ebenso zum Konzept von Oberlins wie sportliche Aktivitäten auf dem hauseigenen Bolzplatz und Schöpferisches im Kreativraum, zählte Tanja Ruckhofer auf. Die Leiterin des bereits seit zwei Jahren bestehenden Horts in der ehemaligen Dorfschule wird auch die Oberlin-Kita übernehmen. Oberlin-Vorsitzender Fichtmüller schätzt an dem Standort neben der alten Bausubstanz auch die Nähe zur Kirche in Eiche. Weil der Kirchbauverein über keine Versammlungsräume verfüge, habe er bereits beim Oberlinhaus angefragt. „Da können wir natürlich etwas machen“, so Fichtmüller.

Jugendamtsleiter Schweers begrüßte den Einsatz von Oberlins und auch anderer Träger, den wachsenden Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen – dazu gehöre auch beispielsweise Tagespflege und die Andere Kinderbetreuung, kurz: Aki – zu decken. Gerade sei die „Ludwig Renn“-Grundschule in Eiche, die bisher zweizügig angelegt war, dreizügig geworden. Damit wachse auch der Hort-Bedarf, den Oberlin mit 76 Plätzen für die Nachschul-Betreuung eben nur zum Teil auffange, weshalb auch die Arbeiterwohlfahrt in der Kaiser-Friedrich-Straße jetzt ihr Angebot auf 110 Plätzen ausdehne. Mit dem Wechsel im Rechtsanspruch in den Jahren 2013/14 käme eine weitere Aufgabe auf die Stadtverwaltung zu, sagte Schweers. Dann nämlich hätten Kinder ab einem Jahr – bisher drei Jahren – einen Anspruch auf Betreuung. 1300 zusätzliche Krippen-Plätze brauche dann die Landeshauptstadt.

Nicola Klusemann

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