Landeshauptstadt: Ein halber Euro soll reichen
Die Familienpartei will mehr Ermäßigungen für Familien durchsetzen – und sieht sich auf einem guten Weg
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Maximal 50 Cent sollen Potsdams Kinder künftig bezahlen, wenn sie mit der Bahn durch die Stadt fahren, in ein Museum gehen oder die Musikschule besuchen. Ein einheitliches Kinderticket soll dies möglich machen. Die pauschale Ermäßigung ist einer der Forderungen, mit denen die Familienpartei am kommenden Sonntag ihre Stimmen bei der Kommunalwahl holen möchte. „Wir werden auch in den nächsten Jahren für eine familienfreundliche Landeshauptstadt kämpfen und wollen dafür keine Kompromisse eingehen“, verspricht Brian Utting, Stadtverordneter und Spitzenkandidat im Wahlkreis IV. Hier und im anderen Neubau-Wahlkreis V hatte die Familienpartei bei den vergangenen Kommunalwahlen besonders viele Stimmen erhalten, insgesamt bekam sie 4,6 Prozent.
Für diese Wahl rechnet die Partei mit mehr Zuspruch, sechs bis sieben Prozent peile man an – und sieht dafür bereits einige Indizien. „Von der Familien-Partei wurden nur sehr wenige Plakate beschädigt“, sagt Utting. Wo die übrigen Parteien mit Vandalismus und Beschimpfungen kämpfen mussten, könnte die anderen 18 Kandidaten und er im Wahlkampf mehr inhaltlich arbeiten: „Ich bekommen immer wieder sehr positive Schreiben von Bürgern.“
Ein spezielles Wahlprogramm haben Utting und seine Mitstreiter allerdings nicht ausgearbeitet. Jedoch gibt es Grundsätze: Die Partei tritt für möglichst kostenlose Bildungsangebote in möglichst gut sanierten Schulen ein, für mehr Radwege und weniger Autoverkehr in Wohngebieten „Wir wollen die vielen Probleme gleichzeitig je nach Lage der finanziellen Mittel lösen“, so Utting. Denn auch ihm sei klar, „dass wir unsere Forderungen nicht innerhalb weniger Monate durchsetzen werden.“ Dennoch werde die Stadt mit Hilfe der Familienpartei nach und nach lebenswerter. Dass dieser Kurs funktioniere, hätten auch die vergangenen fünf Jahre im Stadtparlament gezeigt, während denen die zwei Abgeordneten seiner Partei Kopf doppelt so viele Anträge wie die Linke eingebracht hätten: „Das ist dem Bürger nicht verborgen geblieben.“ H. Kramer
H. Kramer
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