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ATLAS: Ein Häppchen

Jan Brunzlow über den Niemeyer-Schachzug

Stand:

Größenwahn oder einfach nur eine kleine Stichelei? Es wird Peter Paffhausen sichtlich Spaß gemacht haben, die Gesichter der Stadtverordneten zu sehen, als er den Namen Niemeyer bei der Sanierung der Schwimmhalle ins Gespräch brachte. Da, einen kleinen Teil des brasilianischen Pritzker-Preisträger-Entwurfes könnte die Landeshauptstadt doch verwirklichen – auch ohne Minister Ulrich Junghanns, der die fördermillionenverschlingenden Freizeitbadpläne am Brauhausberg zu Fall brachte. Aber Potsdam wäre nicht Potsdam, wenn nicht wieder einer dieser Vorschläge des Außergewöhnlichen geäußert worden wäre. Kein 0815-Dach, sondern ein Niemeyer soll die Schwimmhalle überziehen. Die Mehrkosten von 1,3 Millionen Euro würden natürlich die Stadtwerke tragen. Absurd – könnte man meinen. Doch es war womöglich ein kluger Schachzug von Paffhausen. Denn die nörgeligen Freizeitbad-Gegner in Potsdam hätten womöglich selbst eine Realo-Präsentation der Schwimmhalle mit Freizeit- und Wellnesselementen an verschiedensten lukrativen Ecken und Enden abgelehnt. Nun hat Paffhausen den Stadtverordneten ein schwer verdauliches Häppchen hingeworfen, an dem sie sich aufreiben können. Am Ende werden sie es streichen und den Rest akzeptieren. So wie seitens der Stadtwerke geplant.

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