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Landeshauptstadt: Ein Haus für Gärtner aus acht Nationen Neues Massivgebäude im Integrationsgarten

Schlaatz - „Es ist wie beim Märchen der drei kleinen Schweine“, freute sich Carla Villwock. Dass die Landesgeschäftsführerin des Brandenburgischen Kulturbundes wieder lachen kann, verdankt sie Ehrenamt und großzügigen Sponsoren, die sich gemeinsam um einen Wiederaufbau des Häuschens im Integrationsgarten bemüht haben.

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Schlaatz - „Es ist wie beim Märchen der drei kleinen Schweine“, freute sich Carla Villwock. Dass die Landesgeschäftsführerin des Brandenburgischen Kulturbundes wieder lachen kann, verdankt sie Ehrenamt und großzügigen Sponsoren, die sich gemeinsam um einen Wiederaufbau des Häuschens im Integrationsgarten bemüht haben. Im November 2007 fiel die kleine Unterkunft, in der die Bibliothek und der Aufenthaltsraum untergebracht waren, einem Brandanschlag zum Opfer. Nicht zum ersten Mal. Bereits 2006 gab es ein absichtlich gelegtes Feuer in der damaligen Holzhütte. Dem folgte ein Blockbohlenhaus, das im vergangenen Jahr niederbrannte. In beiden Fällen wurden die Täter nie ermittelt. Nun – dank der organisierten Hilfe der Bauunternehmer Roland Schulze und Wolfhard Kirsch – steht ein massives Steinhaus mit Metall-Fensterläden zum erhöhten Schutz auf dem Gelände. Gestern wurde es unter den Augen von Oberbürgermeister Jann Jakobs und vielen Lokalpolitikern eröffnet. 18 Firmen unterstützten mit Sachleistungen und Arbeitskraft den Wiederaufbau. „Eben wie bei den Schweinchen, die sich ein immer festeres Haus aufbauten“, so Villwock.

Das rund 40 Quadratmeter große Haus soll auch künftig für Veranstaltungen und die Bibliothek des Gartens genutzt werden. Zwar blieb vom einstigen Bücherbestand nur Asche, doch eine spontane Spende des Bertelsmann-Buchclubs in der Jägerstraße ist bereits wieder ein Grundstock an Lesematerial vorhanden. „Wir nehmen aber gern noch Bücher an, vor allem aus dem Bereich Natur und Garten. Auch russischsprachige Literatur ist gern gesehen“, bittet Carla Villwock. Schließlich sei der Großteil der Besucher aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion.

Insgesamt bewirtschaften neben der Weidenhof-Grundschule – die ein Teil für ihren Schulgarten nutzt – derzeit 14 Familien aus acht Nationen den gesamten Garten. „Handtuchgroße Flächen“, so Villwock seien jeder Familie zur Nutzung übertragen. Vor allem Obst und Gemüse werde angebaut. Dank der internationalen Gartenmannschaft lernt auch die Verantwortliche für den Integrationsgarten immer wieder Neues kennen: „Iranischer Schnittlauch ist dreieckig und Erdnüsse wachsen erst aus der Erde, um dann in einem Bogen wieder ins Erdreich zu ranken, wo dann die Nussfrüchte entstehen“, berichtet sie über ihre neugewonnenen Erkenntnisse. Für 2009 hofft Carla Villwock auf kommunale Unterstützung bei der Finanzierung einer halben Personalstelle, den Antrag dafür will man in Kürze stellen. „Viele unserer Besucher brauchen eine ständige Kontaktperson“, sagt sie. KG

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