Preisgekrönt: Ein heikles Thema
Barbara Steiner erhält den Nachwuchspreis der Stadt Potsdam für ihre Forschungsarbeit zur Konversion zum Judentum
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Die nächste Forschungsreise von Barbara Steiner nach Israel ist gesichert. 5000 Euro Preisgeld erhält die Philosphin als Nachwuchswissenschaftlerin für ihre Promotion an der Universität Potsdam. Über die Konversion von Nichtjuden zum Judentum nach 1945 in Deutschland hat Steiner geforscht.„Es war schwierig in Deutschland Interviewpartner zu finden, denn das ist ein heikles Thema“, sagt Steiner. Die Motive der Konvertiten würden häufig nicht ganz klar erscheinen.
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Tatsächlich weiß niemand genau, wie viele Deutsche nach dem Zweiten Weltkrieg zum Judentum konvertiert sind. Offizielle Statistiken gibt es nicht, die jüdischen Gemeinden führen nicht Buch. Auch der Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums, Julius H. Schoeps, der Steiner für den Preis nominiert hat, hebt die großen Schwierigkeiten bei der Recherche der Studie hervor. „Das ist ein Thema, über das in den Gemeinden nicht gerne gesprochen wird“, so Schoeps. Um so beachtlicher sei es, dass Steiner ein „wirklich großer Wurf“ gelungen sei. Zudem sei das Thema noch längst nicht abgeschlossen, weiß Steiner: „Welche Auswirkungen das auf die Familien der Konvertiten und auf die Gemeinden, in denen sie leben, hat, ist noch völlig unklar.“
Richard Rabensaat
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