
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Ein Herz für Neu Fahrland
Carmen Klockow beklagt schwierige Betreibersuche für Gemeindezentrum
Stand:
Neu Fahrland - Ein „zerrissener Ortsteil“ sei Neu Fahrland, sagte Carmen Klockow (CDU) beim Rundgang mit Unionsckreischefin Katherina Reiche am Montag. Das von fünf Havelseen umgebene Neu Fahrland bestehe eigentlich aus drei Teilen, nämlich dem Wohngebiet Am Stinthorn, der Insel sowie dem Gebiet an der Ringstraße, erklärte die im November 2011 gewählte Ortsvorsteherin. Historisch gewachsen sei diese Struktur ohne Zentrum. Und dennoch: Klockow möchte die Menschen im Ort näher zusammenbringen, ihnen bessere Bedingungen für gemeinsame Aktivitäten geben.
Klockows Augenmerk richtet sich dabei insbesondere auf das vor über einem Jahr fertiggestellte Gemeindezentrum in der Straße Am Kirchberg. Das als Begegnungsstätte gedachte Haus steht noch immer weitgehend leer, ein Betreiber hat sich bislang nicht gefunden. Klockow möchte das Haus endlich mit Leben füllen. Sie würde es begrüßen, wenn hier der Kultur- und Sportclub (KSC) eine Heimstatt fände. Überhaupt sähe es Klockow gern, wenn im neu gebauten Gemeindezentrum das Herz Neu Fahrlands schlagen würde. Doch – wie kann es anders sein – es geht wieder einmal ums Geld: Laut Klockow hat der Kommunale Immobilienservice der Stadt (KIS) für das Gemeindezentrum eine Jahresmiete von 13 000 Euro aufgerufen. Neu Fahrland erhalte jedoch aus dem städtischen Haushalt nur etwas über 9000 Euro im Jahr. Da müsse man nicht lange rechnen, um festzustellen, dass sich der Ortsbeirat die Anmietung nicht leisten könne. Auch eine Untervermietung des Gebäudes durch den Ortsbeirat, beispielsweise an Vereine, sei keine Lösung, so Klockow. Der Ortsbeirat könnte auf diese Weise zwar einen Teil der Mietkosten wieder einspielen, doch der Verwaltungsaufwand sei dabei für den ehrenamtlich tätigen Ortsbeirat zu hoch, meinte Klockow.
Pläne des KIS, das Gebäude an den städtischen Fachbereich Schule und Sport zu vermieten, lehnt Klockow ebenfalls ab. Diese Variante sehe vor, in das Gemeindezentrum Sanitäreinrichtungen und Umkleideräume für die Fußballer der angrenzenden Fußballplätze einzubauen. Dann aber, so Klockow, stünde für das übrige Gemeinschaftsleben im Haus zu wenig Platz zur Verfügung. Momentan läuft eine Bürgerbefragung im Ort. Die Einwohner sollen mithelfen, „ein Nutzungskonzept zu entwickeln, von dem sich möglichst viele Neu Fahrländer angesprochen fühlen“, wie es in dem Papier heißt, das in diesen Tagen an alle Einwohner des Ortes verteilt werden soll. Vorschläge werden bis zum 4. März erbeten.
Klockow machte erneut auf die angespannte Parkplatzsituation rund um die Heinrich-Heine-Klinik aufmerksam. Die Anwohner sähen sich mit Dauerparkern konfrontiert. Patienten würden ihr Auto oftmals sechs Wochen am Stück in den Anliegerstraßen abstellen. Durch den Erweiterungsbau der Klinik, der am Freitag eingeweiht wird, werde die Lage für die Anwohner nicht leichter. Abhilfe müsse geschafften werden. H. Catenhusen
H. Catenhusen
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: