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Landeshauptstadt: Ein Jahr USA – mit Stipendium

16-jährige gewann mit Aufsatz über Kalifornien ein Jahr kostenfreien Unterricht

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Es war seit langem Lydias Traum, für ein Jahr in die USA zu gehen, dort in einer amerikanischen Familie zu leben und eine typisch amerikanische High School zu besuchen. Doch solch ein einjähriger Aufenthalt ist teuer und kostet ca. 6500 Euro. „Meine Familie hätte das nie bezahlen können“, erklärte Lydia.

Dass ihre Familie so viel Geld für Lydias Auslandsaufenthalt anspart, ist jetzt auch nicht mehr nötig. Denn Lydia hat die Sache selbst in die Hand genommen. Im vergangenen November hat sie sich bei der Austauschorganisation Education First (EF) um ein Vollstipendium beworben: Sie hat sich persönlich vorgestellt und nach der Vorgabe, den für sie schönsten Bundesstaat in den USA zu beschreiben, einen Aufsatz über Kalifornien geschrieben, und das, ohne jemals dort gewesen zu sein. Zum Glück gibt es Freunde. „Ich habe eine Freundin, die für ein Jahr in Kalifornien war, die konnte ich fragen“, sagte sie.

Lydia war nicht die einzige, die auf diese Weise ihrem Traum ein Stück näher rücken wollte. Mit ihr haben bundesweit 397 weitere Bewerber bei EF einen Aufsatz eingereicht, davon waren allein 28 Bewerber aus Brandenburg. Allerdings hat Lydias Beschreibung Kaliforniens als Bundesstaat voller Naturschönheiten und geprägt von einem offenen Multikulturalismus die verschiedenen Regionalmanager der Austauschorganisation überzeugt, die über die Stipendiaten zu entscheiden hatten. Lydias Englischlehrerin, Helga Lindenthal, fand es nicht verwunderlich, dass Lydia mit ihrem Aufsatz überzeugen konnte. Sie erzählte: „Es ist eine ihrer speziellen Begabungen, gut und anschaulich Aufsätze und Geschichten zu schreiben.“ Ihr einziges Zutun als Lehrerin sei es gewesen, Lydia für die Bewerbung ein Gutachten auszustellen, geschrieben habe Lydia in Eigenregie, „Sie hat es von sich aus gemacht“, sagte sie.

Mit dem Stipendium kann Lydia nun ohne finanzielle Sorgen in ihr Auslandsjahr starten. Allerdings ist zur Zeit noch unklar, wo in den USA sie dieses Jahr verbringen wird und auch, wann das Jahr für sie beginnen wird. Wahrscheinlich wird sie einen Platz in einer Familie in den Südstaaten bekommen und zwischen dem 22. Juli und dem 1. September dorthin aufbrechen. Auf die Frage, ob sie ihre Freunde, die Schule und die Familie vermissen wird, sagte sie optimistisch: „Ich denke, ich werde dort viel erleben, so dass ich hoffentlich nicht so viel Zeit haben werde, darüber nachzudenken.“ Ines Windheuser

Ines Windheuser

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